Formen, Farben, Gesichter
Autor: Johanna Blum
Adelsdorf, Donnerstag, 22. März 2018
Fünf Mitglieder des Vereins "Schlosskunst Adelsdorf" präsentieren ihre Werke.
Der Verein "Schlosskunst Adelsdorf" präsentiert wieder Werke seiner Künstler in den Räumen des Adelsdorfer Schlosses. Unter dem Motto "Formen, Farben und Gesichter" erwartet die kunstinteressierten Besucher diesmal eine breite Palette von Werken der Künstler Irene Sänger, Uta Schlerf, Martin Sachs, Gabriele Jost und Franz Degenbeck.
Irene Sänger lebt seit über 40 Jahren im Adelsdorfer Ortsteil Neuhaus. Seit 2008 widmet sie sich ihrem Hobby, der Malerei. Mit der Technik Acryl und Öl malt sie teils gegenständlich oder auch abstrakt. In der Mischtechnik verwirklicht sie gerne ihre Empfindungen für Farben und Formen, wobei sie die verschiedensten Materialien verwendet. Teils werden in mehreren Arbeitsgängen Gewebe eingearbeitet, mehrflächig Farben aufgetragen, teils wieder ausgewaschen und wieder aufgetragen.
Ihre Eindrücke aus den alltäglichen oder zufälligen Begegnungen finden sich in ihren Bildern wieder. Ob Landschaften, Blumen oder Menschen zwischen abstrakt und gegenständlich - sie malt mit Hingabe und Leidenschaft.
Marmormehl in vielen Schichten
Uta Schlerf wohnt seit 1996 mit ihrer Familie in Adelsdorf. Sie hat ihre künstlerischen Aktivitäten mit der individuellen Bemalung von T-Shirts, Sweatshirts etc. und Wandbemalungen in Kinderzimmern begonnen. Seit 2004 bildet sie sich in Seminaren in den Techniken Aquarell, Acryl und Zeichnen weiter. Uta Schlerfs besondere Liebe gilt dem Porträt und dem figuralen Zeichnen. In ihren Bildern bringt sie gerne ihre Liebe zur Natur und der Schönheit an einfachen, alltäglichen Dingen zum Ausdruck. Sie sucht die Herausforderung zwischen figuraler Darstellung und emotionaler Abstraktion. Bei ihren expressiven Bildern verwendet sie auch Materialien wie Sand, Marmormehl und Kleber, die sie Schicht für Schicht in vielen Arbeitsgängen aufträgt und bearbeitet. Gabriele Jost wohnt seit 2006 in Hallerndorf. Sie hat schon 1974 die ersten künstlerischen Erfahrungen mit Keramik gesammelt. Bei einer Rundreise im amerikanischen Südwesten und dem Besuch verschiedener Indianerstätten war sie so beeindruckt von deren abstrakter Malerei auf polierten Tongefäßen, dass sie bald darauf eigene Versuche in dieser Technik unternahm. Gemeinsam mit ihrem Lebenspartner eignete sie sich verschiedene Techniken von Tonarbeiten und Brennen an. Neben Gefäßen modelliert sie auch Tiere und anderes. Je nach Oberfläche werden diese poliert, bemalt, gekratzt, glasiert und unterschiedlich gebrannt.
Die Keramik der Inka
Martin Sachs, der Partner von Gabriele Jost, beschäftigt sich seit 1986 mit Keramik, insbesondere mit der unglasierten, polierten Keramik alt-amerikanischer Kulturen (Inka, Nazca), der Pueblo-Indianer (Hopi) und afrikanischer Kulturen. Intensiv beschäftigt er sich mit Rakutechnik und antiker griechischer Glanztonkeramik (Terra sigillata). Seine Gefäße und Objekte werden von Hand aufgebaut, mit feinstgeschlämmten Ton (antike griechische Glanzton-Engobe) beschichtet, poliert und dekoriert. Nach dem Brennen wird die Keramik manchmal noch geräuchert, um schwarzen Kohlenstoff einzulagern.Franz Degenbeck lebt seit 41 Jahren in Aisch. Sein Interesse am Zeichnen und Gestalten entdeckte er bereits sehr früh als junger Mann während seines Ingenieurstudiums in München. Fasziniert von den perfekt wiedergegebenen Gesichtern und Körpern der alten Meister und angespornt durch das Wahlfach "Industriedesign" entstanden so, nach und nach - rein autodidaktisch - erste Porträt- und Aktzeichnungen. Mittlerweile ist aus den gelegentlich erstellten Zeichnungen ein lieb gewonnenes Hobby geworden.
Die Palette seiner Werke erstreckt sich von der Porträt- und Aktzeichnung bis hin zu Karikaturen und Tierzeichnungen. Seine Bilder zeichnen sich durch große Detailtreue und Originalität aus. Die künstlerische Freiheit bei der Gestaltung und Wiedergabe bleibt dabei trotzdem erhalten. Für seine ausdrucksstarken Werke bevorzugt er Bleistift und Kohle. Aber - je nach Motiv - kommen auch Pastellkreiden auf farbigem Papier zur Anwendung. Aber das Zeichnen ist nicht sein einziges künstlerisches Betätigungsfeld. Vor einigen Jahren suchte er eine neue Herausforderung und fand sie in Form von Schnitzereien und Skulpturen aus Holz. Für die aktuelle Ausstellung hat er das Motiv Gesichter gewählt und Kinder in allen Varianten mit ihren menschlichen und tierischen Freunden gezeichnet.