Druckartikel: Wolkensteiner bangten beim Hochwasser um Verwandte

Wolkensteiner bangten beim Hochwasser um Verwandte


Autor: Redaktion

Wolkenstein, Mittwoch, 08. Sept. 2021

Als kleiner Ort mit 65 großen Herzen erweist sich Wolkenstein auf der Jurahochfläche, ein Gemeindeteil von Ebermannstadt. Marga Frings bangte hier um ...
Marga Frings übernimmt symbolisch den Scheck von Christian Oßmann und Helmut Dietsch. Sie leitet das Geld nach Altenburg weiter.


Als kleiner Ort mit 65 großen Herzen erweist sich Wolkenstein auf der Jurahochfläche, ein Gemeindeteil von Ebermannstadt. Marga Frings bangte hier um Schwägerin Mechthilde und Nichte Anja, die von den Wasserfluten in Altenburg im Ahrtal eingeschlossen waren.

Deren zwei Häuser standen bis in die oberen Stockwerke im Wasser . Anja konnte vorübergehend eine Ferienwohnung finden, Mechthilde fand vorläufig Quartier im Benediktinerkloster in Maria Laach , wo ihr Sohn Pater ist. Ganze zehn Häuser von 41 seien im Ort heilgeblieben, erzählt Marga. Abreißen oder die Häuser doch retten hieß es für die zwei Häuser der Verwandten.

Der schlimmste Fall konnte jetzt wohl vermieden werden: Die Häuser werden nicht abgerissen, sind aber total sanierungsbedürftig. Schlamm aus allen Räumen entfernen, trocknen, es wird Zeit und viel Geld kosten. Die Verwandten hatten von einem Moment auf den anderen alles verloren und müssen mit vielem wieder ganz von vorne anfangen. Von Versicherungen erwarten sie nicht viel.

Dieses Jahr werde es mit einer Rückkehr wohl noch nichts werden, fürchtet Marga Frings. Erschwerend komme hinzu, dass die Infrastruktur des Ortes schwer gelitten habe.

Helmut Dietsch in Wolkenstein erfuhr von der Notsituation und fand mit Christian und Sonja Oßmann engagierte Partner bei der Umsetzung ihres Spendenbeitrags. Sie setzten einen Hilferuf über WhatsApp der Wolkensteiner Dorfgemeinschaft. Jeder bekam so die Botschaft. Flyer im Briefkasten ergänzten die Information, wo kein Handy greifbar war. Sonja Oßmann nutzte ihr Geschäftsbüro als Anlaufstelle für Spenden und dokumentierte die Einzahlungen.

„Es sind noch keine Hilfsgelder geflossen, auch nicht aus der Fernsehaktion. Wir können noch nicht begreifen, dass es solche Helfer wie in Wolkenstein gibt“, sagt Marga mit bewegter Stimme. Helmut Dietsch und Christian Oßmann sind stolz auf ihre Wolkensteiner bei der symbolischen Übergabe des Schecks über 3000 Euro. Franz Galster