Wiesenttalbahn: Staatsregierung sieht keine Perspektive für Taktverdichtung
Autor: Redaktion
Forchheim, Donnerstag, 10. März 2022
Für eine weitere Taktverdichtung auf der Bahnstrecke Forchheim-Ebermannstadt, der sogenannten Wiesenttalbahn, sieht der bayerische Verkehrsstaatsminis...
Für eine weitere Taktverdichtung auf der Bahnstrecke Forchheim-Ebermannstadt, der sogenannten Wiesenttalbahn, sieht der bayerische Verkehrsstaatsminister Christian Bernreiter momentan keine Perspektive. In einem Schreiben an die Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretärin Anette Kramme ( SPD ) begründet der Minister dies mit den geringen Nachfragezahlen.
„Allein auf die Nachfragezahlen abzustellen, halte ich nach wie vor für einen Fehler. Ohne entsprechendes Angebot gibt es eben auch keine Nachfrage. Ich bin sicher, dass diese steigen wird, wenn die Rahmenbedingungen verbessert werden. Dazu zählt neben einer besseren Taktung zum Beispiel auch eine bessere Anbindung in Richtung Muggendorf“, sagt Anette Kramme . Es sei unerlässlich, den Pkw-Verkehr aus Ebermannstadt herauszuholen. „In Stoßzeiten rollt eine Blechlawine auf der Bundesstraße durch Ebermannstadt, das ist kaum mehr erträglich. Wir brauchen dringend eine Verbesserung des Zugverkehrs, um Entlastung zu schaffen.“
Verkehrsstaatsminister Bernreiter verwies in seinem Schreiben an Kramme erneut auf die bereits bekannten kleineren Verbesserungen für die Fahrgäste auf der Bahnstrecke Ebermannstadt-Forchheim. Ab Ende 2023 könnten Züge von und in Richtung Ebermannstadt bahnsteigmittig im überdachten Bereich nahe des Treppenaufgangs halten. Dies verkürze die Wege und biete besseren Wetterschutz, heißt es aus München. Zugleich seien auch Angebotsverbesserungen auf der Strecke Forchheim-Ebermannstadt vorgesehen.
„Mit Betriebsaufnahme des Wettbewerbsprojektes ,Regionalverkehr Oberfranken‘ sollen ab Dezember 2023 noch bestehende Angebotslücken in den Abendstunden geschlossen werden, so dass bis circa 23 Uhr ein stündliches Zugangebot besteht“, teilt das Verkehrsministerium mit.
Unterdessen hat die Petition für eine attraktive Wiesenttalbahn mehr als 5000 Unterschriften erhalten. „Das ist ein deutliches Signal in Richtung München“, freut sich Anette Kramme . Eine attraktive und breit nutzbare Wiesenttalbahn sei ein essenzieller Baustein, um die Region vom Verkehr zu entlasten und einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. red