Widerstand gegen geplanten Mobilfunkmast hält an
Autor: Carmen Schwind
Wiesenthau, Mittwoch, 23. Juni 2021
Nach der Sondersitzung im Mai, in der das damals eingereichte Bürgerbegehren abgelehnt worden war, hatte der Gemeinderat den Mietvertrag mit dem Infra...
Nach der Sondersitzung im Mai, in der das damals eingereichte Bürgerbegehren abgelehnt worden war, hatte der Gemeinderat den Mietvertrag mit dem Infrastrukturdienstleister „Deutsche Funkturm “ beschlossen und vollzogen. Der Funkmast könnte demnach gebaut werden.
Allerdings hat die Bürgerinitiative „Mobilfunkmast Wiesenthau “ (BI) den Bund Naturschutz (BN) informiert, dass es sich um eine geschützte Wiese handeln könnte und mehrere Exemplare von Zauneidechsen gesehen worden waren. Deshalb verfasste der Vorsitzende der BN-Kreisgruppe Forchheim, Ulrich Buchholz, ein Schreiben an die Naturschutzbehörde und die Baugenehmigungsbehörde des Landratsamtes sowie an die Verwaltung und die Wiesenthauer Gemeinderäte .
Darin ist zu lesen, dass es sich bei dem geplanten Standort um gesetzlich geschütztes Extensivgrünland handeln könnte: „Es wurden einige für diesen geschützten Lebensraum wertgebende Pflanzenarten festgestellt.“ Allerdings sei die Wiese gemäht worden, so dass eine Kartierung erst nach dem Aufwachsen der Wiese möglich sei. Es fehle auch eine artenschutzrechtliche Betrachtung des Bauvorhabens , da Zauneidechsen festgestellt worden seien. Deshalb fordert der BN eine eine artenschutzrechtliche Überprüfung des Standortes.
Diplom-Biologin Rotraud Krüger, die ein zweites Bürgerbegehren eingereicht hatte, erinnerte in einer Mail: „Es sind weit über zehn Prozent Unterschriften von Wahlberechtigten innerhalb von nur einer Woche eingegangen, die einen Alternativstandort bevorzugen würden. Auch sollte der Standort mindestens 400 Meter von den Wohnhäusern entfernt sein.“ Weiter schrieb sie: „Notfalls sind rechtliche Schritte angedacht, die einen Bau des Funkmastes stark verzögern würden. Wir bitten daher, die Alternativstandorte zu prüfen.“
„Transparent gehandelt“
Erster Bürgermeister Bernd Drummer (BGW) erklärte in der Sitzung, dass er zukünftig auf Mails zu dem Thema nicht mehr reagieren werde: „Gleichzeitig sehe ich mich gezwungen, mich zu einigen Ungereimtheiten, Widersprüchen und Halbwahrheiten (…) zu äußern.“