Unternehmer kauft Bildungshaus
Autor: Thomas Weichert
Obertrubach, Dienstag, 25. Januar 2022
Immobilie Das Erzbistum Bamberg hat die Arbeitnehmerbildungs- und Begegnungsstätte in Obertrubach veräußert. Aus dem Gemeinderat kommt heftige Kritik am Vorgehen der Kirche.
Die Ankündigung des Stiftungsrates der Arbeitnehmerbildungs- und Begegnungsstätte Obertrubach Anfang 2021, die weithin bekannte Einrichtung der Erzdiözese Bamberg Ende 2021 für immer zu schließen, sorgte nicht nur in Obertrubach im letzten Jahr für Aufregung. Seit 9. Dezember hat die Bildungsstätte einen neuen Besitzer, wie unsere Zeitung nun erfahren hat.
Der neue Eigentümer ist der Unternehmer Werner Bauer aus Geschwand, der in Ottenhof in der Marktgemeinde Plech eine Firma für Nutzfahrzeuge betreibt. Wie Bauer auf Anfrage bestätigt, wurde der Kaufvertrag zwischen dem Erzbistum und ihm am 9. Dezember notariell abgeschlossen. Über den Kaufpreis schweigt sich Bauer aus.
Gerüchte im Ort
Zu Gerüchten, die in Obertrubach kursieren, das Ganze hätte ein bis zwei Millionen Euro gekostet, sagt Bauer, das so etwas für diesen Preis nicht zu haben sei. Auch einem weiteren Gerücht, die Bildungsstätte mit sämtlichem Areal hätte gar elf Millionen Euro gekostet, erteilt der Unternehmer eine Absage. Er spricht aber von mehreren Millionen.
Ebenso widerspricht er dem Gerücht, dass er aus der einstigen Bildungsstätte nun ein „Asylantenheim“ machen wolle. „Das ist alles Unsinn“, sagt Bauer. Zunächst habe er die Einrichtung als Geldanlage, als „Betongold“ erworben. Was daraus einmal werden soll, wisse er noch nicht genau. „Jedenfalls keine touristische Einrichtung, sondern etwas im sozialen Bereich“, erklärt der neue Eigentümer. Bauer denkt etwa an ein Altenheim oder an betreutes Wohnen in Zusammenarbeit mit einem Träger wie beispielsweise dem Arbeiter-Samariter-Bund (ASB).
Im Frühjahr soll erst einmal eine Begehung mit Fachleuten stattfinden. „Dann sehen wir weiter“, sagt Bauer. Jedenfalls solle es nicht zum Nachteil der Gemeinde sein. Der Gemeinderat könne, wenn er wolle, auch weiterhin seine Sitzungen in einem der Seminarräume abhalten. Für private Feiern stehe das Haus jedoch nicht zur Verfügung.