Trächtiges Reh von Hund gerissen – Jagdpächter appellieren verzweifelt

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Es war das vierte Reh, das innerhalb von vier Wochen oberhalb von Großenohe gerissen wurde. „Die Geiß war trächtig und war kurz vorm Setzen“, erklärt ...

Es war das vierte Reh, das innerhalb von vier Wochen oberhalb von Großenohe gerissen wurde. „Die Geiß war trächtig und war kurz vorm Setzen“, erklärt Thomas Bauer , der mit Manfred Hopfengärtner das Revier Hiltpoltstein II gepachtet hat.

Das Tragische: Zwei Kitze sind in dem Bauch des Rehs durch den tödlichen Hundebiss verendet. Die beiden Jagdpächter fanden das tote Reh am Wiesenrand, direkt neben einem Weg. Dass die Tiere durch einen Hundebiss getötet wurden und kein Wolf am Werk war, für diese Einschätzung haben die beiden Jagdpächter Gründe. Die Eingriffe am Hals deuten auf einen Hund hin, der dann mit dem Tier nichts anzufangen wusste. „Mit ihm ist der Jagdtrieb durchgegangen. Ein Wolf hätte so viel Beute nicht zurückgelassen“, erklärt Thomas Bauer .

Ähnlich wie diesem trächtigen Reh erging es auch den anderen drei Rehen. Manfred Hopfengärtner und Thomas Bauer appellieren deshalb an alle Hundebesitzer, ihre Hunde anzuleinen. Denn wenn auch bei diesen Vorfällen alles auf einen großen Hund deute, so sei durchaus auch ein kleiner Hund dazu imstande, ein Tier zu Tode zu hetzen. „Ein trächtiges Tier kann nicht so schnell davonrennen“, sagt Bauer.

Mehr noch: In den Wiesen liegen die Kitze, der kleine Hasennachwuchs und die Wiesen- und Bodenbrüter. Selbst ein kleiner Hund, der unangeleint in den Wiesen herumläuft, kann auf diese hilflosen Tiere treffen und sie mit einem Biss töten. „In der Brut- und Setzzeit bitte die Hunde immer an der Leine lassen!“, betont Bauer.

Denn dass den Leuten durch die Corona-Beschränkungen nur der Aufenthalt in der freien Natur bleibe, sei verständlich. Doch die Waldtiere leiden darunter. „Wir tun dem Wild damit nichts Gutes“, meint Revierpächter Hopfengärtner über die vielen Wanderer und Spaziergänger.

Genau diese aber seien ein weiterer Grund dafür, dass es kein Wolf gewesen war, der dem trächtigen Reh den tödlichen Biss versetzt hat: Der Wolf würde sich bei den vielen Menschen nicht halten.

Vorfälle angezeigt

Die beiden Jagdpächter haben die Vorfälle nun angezeigt. Auch wenn das den totgebissenen Rehen nicht mehr hilft, dann doch den vielen anderen Waldtieren, wenn die Hunde angeleint bleiben, damit die Waldtiere ihren Nachwuchs in die Wiese setzen können. map