„Sehr, sehr überrascht“ über die Schulschließung unter der Woche
Autor: Pauline Lindner
Forchheim, Mittwoch, 21. April 2021
Eine breite Diskussion löste am Ende der Sitzung des Jugendhilfeausschusses ein „Appell“ von Reiner Büttner (SPD) aus. Bei allem Verständnis für den Z...
Eine breite Diskussion löste am Ende der Sitzung des Jugendhilfeausschusses ein „Appell“ von Reiner Büttner ( SPD ) aus. Bei allem Verständnis für den Zwang zu schnellen Entscheidungen war er „sehr, sehr überrascht“ über die Schulschließung unter der Woche am dritten Tag nach den Ferien. Damit sich Leute an Regeln hielten, so folgerte er, müsse man sich auch beim Aufstellen der Regeln an die eigenen Vorgaben halten.
„Alle Regeln wurden eingehalten“, konterte Landrat Hermann Ulm ( CSU ). Es sei eine rein fachliche Entscheidung gewesen. Es sei keine Differenzierung zwischen Grund- und weiterführenden Schulen vorgesehen und die weiterführenden wollten nicht länger zuwarten, als die Inzidenzzahlen anstiegen.
Frithjof Dier (Geschäftsbereichsleiter kommunale/soziale Angelegenheiten) ergänzte, es habe sich um eine „absolute Ausnahmesituation“ gehandelt. Das Robert-Koch-Institut habe selbst darauf hingewiesen, dass wegen der Feiertage die Zahlen am Freitag nicht belastbar seien. Kinder seien durch die englische Mutante deutlich ansteckender. Am Montag und Dienstag mussten vier Schulklassen und eine Kitagruppe in Quarantäne geschickt werden.
Daniela Drummer, die Konrektorin der Schule in Igensdorf, brachte die Probleme aus Sicht der Kinder zur Sprache: „Sie brauchen Kontinuität.“ Derzeit seien die vierten Klassen in der Schule, objektiv bräuchten aber die ersten und zweiten Klassen mehr Präsenzunterricht. Dem stehe, so Dier, die Infektionsschutzverordnung entgegen, die keine Differenzierung nach Schularten und Klassenstufen vorsehe.
Wolfgang Badura von der Lebenshilfe-Förderschule verwies auf die logistischen Probleme. 15 Buslinien aus dem ganzen Landkreis bringen seine Schüler ins Haus. „Wir müssen operativ denken; deshalb ist der Freitagtermin für uns nötig.“ Ulm hofft, dass keine solche unglückliche Situation mehr auftritt.
Planung der Jugendhilfe