Schaurige Geschichten
Autor: Heidi Amon
Weilersbach, Dienstag, 30. März 2021
Was Flurdenkmäler und Martern in Weilersbach erzählen. Ein Rundgang zu Unfall- und Tatorten.
Beim Spazierengehen oder Radfahren hat sie jeder schon gesehen: Flurdenkmäler und Martern rund um Weilersbach , die in Gärten stehen oder Straßen und Wege säumen. Jeder Stein hat eine ganz eigene Geschichte zu erzählen.
Sie sind ein Symbol des tiefen Glaubens ihrer Erbauer - aber auch derer, die diese oft ruinösen Steinzeugen wieder auferstehen ließen und mit Bildtafeln aus Bronze oder Hinterglasmalerei sowie Texten, die die Geschichte der Bauwerke erzählen, ergänzten.
Verdienst von Pfarrer Adolf Schrenk
Es war in den 1980er Jahren, beinahe 40 Jahre her, dass dem damaligen Weilersbacher Seelsorger von St. Anna, Geistlichem Rat Adolf Schrenk, die oftmals heruntergekommenen Martern und Denkmäler auffielen, an denen der Zahn der Zeit nagte. Seinem besonderen Bemühen um die Erhaltung heimatlichen Kulturguts sowie der Hilfe und finanziellen Unterstützung der Grundstücksbesitzer ist es zu verdanken, dass die Gedenkmartern im Gemeindegebiet der Nachwelt erhalten wurden.
In einem kleinen Buch " ... dann werden die Steine reden" hat Pfarrer Schrenk die in Weilersbach vorhandenen Flurdenkmäler, Martern und besonderen religiösen Gedenksteine zusammengefasst. Ob denn ein Exemplar noch zu haben sei? Dies wird von der Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Barbara Stähr verneint. "Es ist nichts mehr da. Und ich glaube, wer so ein Buch noch hat, wird es sicher nicht mehr hergeben", sagt sie.
Beginn einer kleinen Rundtour ist in Unterweilersbach. Dort steht in der Kapellenstraße, nahe der B 470, die "Amon-Marter". Der Sage nach wurde an dieser Stelle ein pflügender Bauer zu Tode geschleift, nachdem seine Tiere wegen eines Wespennestes scheuten. Eine andere spricht von einem Bauern, der seinen Sohn im Zorn erschlug, weil er seiner Meinung nach zu schlampig ackerte.