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Pfoten weg und nein sagen


Autor: Redaktion

Ebermannstadt, Montag, 24. Oktober 2022

Im Veranstaltungssaal in Ebermannstadt ist es mucksmäuschenstill, denn „Sausi“ und „Brausi“, die beiden Wildschweine im Figurentheater „Pfoten weg!“...
Die Organisatoren machen mit dem Figurentheater auf das Präventionsprojekt aufmerksam.


Im Veranstaltungssaal in Ebermannstadt ist es mucksmäuschenstill, denn „Sausi“ und „Brausi“, die beiden Wildschweine im Figurentheater „Pfoten weg!“ brausen über die Bühne. Die rund 85 Kinder, die mit ihren Eltern zum Familientag in das Veranstaltungszentrum gekommen waren, lauschten gespannt, wie „Onkel Burschi“ und „Tante Herzi“ mit Krakenarmen und Dinosaurierochsenfroschküssen die Grenze der Katzenkinder überschritten. Doch sie sahen auch das Wichtigste: Es ist ok, nein zu sagen, sich abzugrenzen, und dass sie als Kinder niemals die Schuld tragen. Dafür sorgten die Katzenkinder in der interaktiven Aufführung.

So konnten sich auch Eltern und Pädagogen und Pädagoginnen das Theaterstück anschauen und mit Vertretern von Polizei , Jugendamt und Weißem Ring in Austausch gehen. Die darauffolgenden Tage sind exklusiv für Aufführungen für Kindergärten und Grundschulen aus dem Landkreis reserviert.

Das Theaterstück „Pfoten weg!“ wurde vom Kinderschutzbund in den Landkreis geholt. „Prävention ist das beste Instrument, um vor Übergriffigkeiten zu schützen. Dazu gehört auch, den Kindern zu zeigen, welche Hilfsmöglichkeiten sie haben“, erklärt Diana Könitzer, Geschäftsführung des Kinderschutzbundes und einer der Initiatoren des großen Projektes.

Irmi Wette, Pädagogin und stimmlich einzigartige Darstellerin im Theater von „Pfoten weg!“, hat mit ihrer Bayerntournee begonnen und ist begeistert, dass im Landkreis Forchheim knapp 900 Kinder das Stück sehen dürfen. Allein durch Spenden finanziert und mit sehr viel persönlichem Engagement gepolstert, schaffen es Judith Latzel, Oliver Stifter, Karina Löffler und Diana Könitzer, die Kinder zu erreichen. Kindgerecht aufgearbeitet handelt es sich um ein erstes Thema, welches vom Projekt pädagogisch aufgearbeitet wird: Gewalt an Kindern. „Der für mich wichtigste Satz ist: Glaubt den Kindern, die erfinden das nicht“, sagt Irmi Wette und richtet damit einen Appell an Lehrerinnen und Lehrer, Erzieherinnen und Erzieher.

Als am Ende des Stückes dann alle Kinder laut das Neinsagelied singen und das Wort Nein rufen, bekommt man als Zuschauer Gänsehaut. Klaus Steinhübl, Jugendkontaktbeamter der Polizeiinspektion Ebermannstadt , fügt hinzu: „Es ist mir wichtig, dass die Kinder sehen, ein Polizist ist immer für die Kinder da. Auch, wenn wir manchmal nur vermitteln, sollen Kinder keine Angst haben, sondern wissen, an wen sie sich bei massiven Problemen wenden dürfen.“ In den kommenden Jahren soll das Projekt an noch mehr Schulen im Landkreis Forchheim weitergeführt werden. red