Druckartikel: Neuer Eigentümer steht Rede und Antwort

Neuer Eigentümer steht Rede und Antwort


Autor: Thomas Weichert

Obertrubach, Freitag, 11. Februar 2022

Im Mittelpunkt der Gemeinderatssitzung in Obertrubach stand wieder das Bildungshaus Obertrubach. Nachdem in den letzten Wochen im Rat und in der Bevöl...


Im Mittelpunkt der Gemeinderatssitzung in Obertrubach stand wieder das Bildungshaus Obertrubach . Nachdem in den letzten Wochen im Rat und in der Bevölkerung sehr viel über den neuen Eigentümer und die künftige Nutzung des Bildungshauses kontrovers diskutiert worden war, hatte Bürgermeister Markus Grüner ( CSU ) nun Werner Bauer, der das Bildungshaus-Areal vor wenigen Wochen erworben hat, zu einer Diskussion mit den Ratsmitgliedern eingeladen.

Gespräche laufen

Offen und direkt erklärte Bauer, dass er das Bildungshaus zunächst als Geldanlage erworben und mit dem Verkäufer, der Kirche, eine soziale Nutzung vereinbart habe. Wie diese Nutzung genau aussehen werde, könne er derzeit selbst noch nicht sagen. Er befinde sich jedoch in Gesprächen unter anderem mit Wohlfahrtsverbänden. Ausschließen könne er momentan eine touristische Nutzung oder etwa die Unterbringung von Flüchtlingen. Er zeigte sich überrascht, wie oft er gerade danach gefragt worden sei.

Mehrere Ratsmitglieder um Thomas Laitsch (DGH) betonten den Wert des Saales für die Obertrubacher Bevölkerung und äußerten den Wunsch, diesen auch künftig nutzen zu können. Daraufhin erklärte Bauer, dass er den Saal momentan nicht zu vermieten beabsichtige. Dass ein späterer Besitzer dies jedoch tun wolle, sei nicht auszuschließen.

Auch prüfe er momentan die Möglichkeiten einer Nutzung des Pfarrer-Grieb-Hauses. Nachdem der Zustand von dessen Bausubstanz bedauerlich schlecht sei, komme ein Abriss in Betracht. Der Zustand der restlichen Anlage hingegen habe ihn und auch seine bisherigen Interessenten positiv beeindruckt.

Gefragt nach den Verhandlungen mit der Kirche, deren Rolle in der Öffentlichkeit bislang nicht besonders positiv wahrgenommen wurde, betonte Bauer, er könne nichts Negatives über seinen kirchlichen Verhandlungspartner sagen. Abschließend unterstrich Bauer, dass seine Immobilien stets tadellos gepflegt seien. Auch das Bildungshaus wolle er in Schuss halten beziehungsweise bringen.

In seinem Bericht sprach Bürgermeister Grüner von einer erfreulichen Entwicklung in Sachen Kreisumlage. Es sei signalisiert worden, dass der Umlagehebesatz auf der Höhe des Vorjahres belassen werden soll, was dennoch Ausgaben für die Gemeinde von rund 950 000 Euro bedeuten werde.

„100 blühende Kommunen“

Zudem berichtete Grüner von der Bewerbung der Gemeinde um Mittel aus dem Projekt „Starterkit – 100 blühende Kommunen“, die online eingereicht worden sei. Ein Auswahlgremium des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz soll über die Bewerbungen befinden. Ziel des Projektes ist der flächendeckende Anstoß, kommunale Grünflächen naturnah und insektenfreundlich zu gestalten, wofür bayernweit insgesamt 500 000 Euro investiert werden sollen.

Grüner machte zudem darauf aufmerksam, dass das Rathaus am 21. und 22. Februar geschlossen bleiben müsse und auch die Mitarbeiter an diesen Tagen nicht erreichbar seien. Hintergrund hierfür seien die Umzugsarbeiten, da die Rathaus-EDV in ein Rechenzentrum umziehen werde.

Bebauungsplan „Wirtswiese“

Die geplante Änderung des Bebauungsplanes „Wirtswiese“ in Geschwand wurde vom Gemeinderat einstimmig gebilligt. Es soll nun die Auslegung und Beteiligung der Behörden und der Öffentlichkeit folgen. Hauptsächlich geht es darum, dem Plan im Norden des bisherigen Gebietes ein ursprünglich als Straße vorgesehenes Grundstück zu entnehmen, wofür eine Teilaufhebungssatzung notwendig sei. Den beiden privaten Bauanträgen wurde das gemeindliche Einvernehmen einstimmig erteilt.

Gebiet für Sanierungen

Für den späteren Neuerlass einer Sanierungssatzung, die für Maßnahmen im Rahmen des Städtebauförderungsprogrammes notwendig ist, war die Definition eines Untersuchungsgebietes notwendig. In diesem Gebiet soll der bauliche Sanierungsbedarf untersucht werden. Vorgeschlagen wurde, das gesamte Gebiet des Gemeindeteils Obertrubach außer den Straßen Am Hexenstein, Am Sportplatz, An der Pferdsleite, Brunnacker, Heiligloch, Hundsdorfer Weg (westliche Hälfte), Leinberg und Toracker sowie der Kettelersiedlung untersuchen zu lassen. Mehrere Ratsmitglieder, unter anderem Roland Wölfel (BW-GO), äußerten den Wunsch, das Gelände um den Kindergarten und das Sportheim untersuchen zu lassen. Einstimmig beschloss der Rat, Wölfels Vorschlag mit aufzunehmen.