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Mit Hilfe der Feuerwehr Störche beringt


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LKR Forchheim, Samstag, 28. Juni 2025

Eng wurde es für die Feuerwehr in Ebermannstadt.


Der Weißstorch erlebt in den letzten Jahren einen wahren Höhenflug. Auch im Landkreis Forchheim entwickelt sich die Population stetig nach oben. Dieses Jahr gibt es im Landkreis laut Mitteilung der Kreisgruppe Forchheim des Landesbundes für Vogel- und Naturschutz (LBV) 15 besetzte Horste mit circa 40 Jungtieren. Die Kreisgruppe wurde angefragt, diese zu beringen. So einfach, wie sich das anhört, ist das aber nicht.

Denn Meister Adebar brütet bevorzugt in luftiger Höhe auf Dächern, Schornsteinen, Masten – seine Nester sind somit nicht so einfach zu erreichen. Die Erlaubnis zur Beringung hat Kreisgruppenmitglied Alex Brehm, Uhu-Experte im Landkreis Forchheim. Zusammen mit Helmut Schmitt, Vorsitzender der LBV-Kreisgruppe, ging er die Beringung an.

An alle Nester heranzukommen ist nicht möglich, da sie zum Teil auf zu hohen Gebäuden sind, sich auf Privatgrundstücken befinden oder in der Nähe einer Stromleitung liegen. Bei zwei Horsten stellte sich heraus, dass diese über Dachluken erreichbar waren. Für die anderen musste Helmut Schmitt Steighilfen organisieren.

Hier halfen die Stadt Forchheim und die Stadtwerke Ebermannstadt, die Hubsteiger zur Verfügung stellten, und vor allem die Freiwillige Feuerwehr Ebermannstadt, welche mit vier Mann und ihrer großen Drehleiter unterstützten.

Beim Nest auf dem Pfarrhaus in Pautzfeld gab es ein Problem. Die beiden Jungstörche waren doch schon weiter als gedacht. Hier besteht dann die Gefahr, dass die Jungtiere in Panik aus dem Nest springen. Somit wurde die Aktion hier abgebrochen.

Beim Nest auf dem Dach der Ritter-von-Traitteur-Schule in Forchheim lief es besser. Hier konnten die beiden Jungvögel beringt werden. Weiter ging es zum Pfarrhaus Pretzfeld, wo seit letztem Jahr ein Paar brütet. Hier konnte Brehm mit Hilfe eines Hubsteigers drei Jungvögeln ihren Ring verpassen.

Beim letzten Nest an diesem Tag wurde es eng. Nicht für Alex Brehm und die Jungstörche, sondern für die FFW Ebermannstadt. Denn der in Ebermannstadt liebevoll genannte „Ebermar“ und seine Frau haben sich vor vielen Jahren schon als Nistplatz einen Schornstein auf dem Gebäude des Hotels „Sonne 29“ ausgesucht. Erreich- und einsehbar ist dieses nur über die engen Gassen bei der Marienkapelle, wo das Drehleiterfahrzeug hinein musste. Dank der Rangierkünste der FFW-Leute ging es hinauf zum Horst, wo man vier Jungstörche vorfand.

Auch auf einem Mast beim Krankenhaus Forchheim konnte noch ein Jungvogel beringt werden, was in Summe insgesamt zehn Jungstörche macht, die jetzt einen „Ausweis“ haben. Der einzelne Vogel ist damit identifizierbar und man kann so Verhalten, Zugrouten, Lebensräume und Überlebensraten untersuchen. red