Kein Platz für Wohnmobile
Autor: Carmen Schwind
Pretzfeld, Donnerstag, 04. November 2021
Ablehnung Der Marktgemeinderat Pretzfeld hat sich bei seiner jüngsten Sitzung gegen ein Wohnmobilstellplatzkonzept entschieden.
Bürgermeister Steffen Lipfert (FW) hatte den Marktgemeinderat vor der Sitzung darüber informiert, dass die Integrierte Ländliche Entwicklung „Fränkische Schweiz aktiv“ aufgrund des enormen Zuwachses von Wohnmobiltourismus und damit verbundenen negativen Erfahrungen der Bürger durch widerrechtlich abgestellte Wohnmobile ein Wohnmobilkonzept in Auftrag gegeben habe. Durch neu ausgewiesene Stellplätze soll eine Besucherlenkung erwirkt werden und die Gemeinden sollen an der Wertschöpfung dieser Art von Tourismus teilhaben können.
„Das sind immerhin etwa 50 Euro pro Person, die am Tag in der Gemeinde bleiben“, ergänzte Lipfert. Weiter erklärte er: „Wir haben jetzt die Möglichkeit, ein weiteres Leader-Projekt anzustoßen. Hiermit kann die Gemeinde den Tourismus fördern.“ Außerdem zeigte er deutlich auf, dass es sich bei diesem Beschluss nur um eine Interessensbekundung handle. Leader sei ein staatliches Förderprogramm, um die Lebensqualität im ländlichen Raum zu erhalten, das Miteinander zu stärken und die Zukunftsqualität von Dörfern zu sichern.
Zwei mögliche Standorte ermittelt
Die Verwaltung hatte zwei gemeindliche Flächen ermittelt, die zu Wohnmobilstellplätzen umfunktioniert werden könnten: Parkplätze am Kellerwald und am Festplatz in Wannbach .
Lipfert rechnet mit einer Zunahme des Wohnmobiltrends und schlug vor, am Kellerwaldparkplatz Anschlüsse einzurichten. In Wannbach seien diese bereits vorhanden. „Wir sind schließlich einer von 100 Genussorten“, fügte er hinzu.
„Das hört sich alles erst mal schön an“, meinte Marktgemeinderat Gerhard Mühlhäußer (CSU/BB). Doch seien in der Gemeinde genügend wichtige Aufgaben für die nächsten Jahre vorhanden. Er erachtete den Wohnmobil-Trend als pandemiebedingt. Die Gemeinde solle nicht in Panik verfallen und jetzt Parkplätze ausweisen, die dann an anderer Stelle fehlen würden. Den Standort Wannbach lehne er ab, da der Platz für die Dorfgemeinschaft erstellt worden sei und unter anderem von der Feuerwehr zu Übungszwecken genutzt werde.