Käferalarm: Weg mit den Sturmfichten
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LKR Forchheim, Mittwoch, 18. Mai 2022
Schädlinge Die Forstbehörde appelliert an Waldbesitzer, den Brutraum für Borkenkäfer zu reduzieren. Dieser breitet sich explosionsartig aus. Andernfalls droht ein breites Baumsterben.
Die Stürme im Winterhalbjahr 2021 und 2022 fielen in den Landkreisen Bamberg und Forchheim eigentlich gemäßigt aus. Es gab zwar fünf bis sieben orkanartige Stürme mit Spitzengeschwindigkeiten von 80 bis 100 km/h. Dadurch entstanden aber beim ersten Hinsehen keine großen Schäden. Einzelne Windwurffichten sind jedoch Brutstätten für Borkenkäfer und müssen deshalb umgehend aufgearbeitet werden.
Brutstätten für die Käfer
„Im Wald gab es in diesem Winter keine flächigen Sturmschäden “, erläutert Forstamtsrat Michael Bug vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bamberg (AELF), das auch für den Bereich Forchheim zuständig ist. Allerdings fielen in allen Wäldern einzelne Fichten um. Die einzelnen Windwurffichten bedeuten zunächst keinen großen wirtschaftlichen Schaden. „Aber diese einzelnen Bäume sind ideale Brutstätten für die Fichtenborkenkäfer!“, so Michael Bug weiter. „Seit wenigen Tagen schwärmen die Borkenkäfer wieder stark und befallen derzeit bevorzugt die geschwächten Windwurfbäume.“ Frischer Käferbefall ist am dunkelbraunen Bohrmehl rund um das Einbohrloch auf der Rinde zu erkennen.
In den trocken-heißen Sommern der Jahre 2018 bis 2020 ist die Käferpopulation bereits auf ein sehr hohes Niveau angewachsen. Die hohen Sommertemperaturen und die längeren Vegetationsperioden ermöglichten drei statt der üblichen zwei Käfergenerationen im Jahr. Die Ausgangslage ist daher sehr besorgniserregend.
Die Entwicklungszeit der Käferbrut beträgt etwa vier bis sechs Wochen. Je neuer Generation vervielfacht sich die Käferzahl um den Faktor 70. Das heißt, aus den Windwurffichten werden in wenigen Wochen viele neue Käfer ausschwärmen und stehende, gesunde Fichten befallen.
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