Ja zu neuem Radweg

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Dank der Radoffensive Bayern gibt es jetzt hohe Fördermittel für neue Radwege. Kunreuth will davon profitieren.
Dank der Radoffensive Bayern gibt es jetzt hohe Fördermittel für neue Radwege. Kunreuth will davon profitieren.
Symbolbild: Philipp Schulze/dpa

radoffensive  Kunreuth schließt sich dem Vorstoß Effeltrichs für eine interkommunale Lösung an und hofft auf hohe Zuschüsse.

Der Gemeinderat von Kunreuth schließt sich der Initiative des Effeltricher Bürgermeisters Peter Lepper (FW) an, einen Radweg von Effeltrich über Gaiganz nach Kunreuth und eventuell weiter nach Mittelehrenbach als interkommunalen Radweg zu bauen. Möglich macht dies die „Radoffensive Bayern“, bei der sich Kommunen noch bis zum 28. Februar mit ihren Projektideen bewerben können, um in den Genuss einer Förderung von 80 bis 90 Prozent zu kommen.

Die hohen Fördermittel gäbe es aber nur, wenn der Radweg entlang der Staatsstraße 2242 gebaut würde. Dafür sprachen sich unter anderem Sandra Schmitt (JB), Matthias Kügel (CSU/Bürgerblock) und Edwin Rank (CSU/Bürgerblock) aus. Nach Ranks Meinung mache es keinen Sinn, die Radwege auf bestehenden Flurbereinigungswegen, die auch von großen landwirtschaftlichen Fahrzeugen benutzt werden, auszuweisen. „Ein Radweg entlang der Straße ist aus mehreren Gründen besser und erfordert keinesfalls eine Breite von neun Metern“, so Rank.

Mögliche Trassen

Bürgermeister Ernst Strian (DEM) konnte sich dafür aber nicht so recht erwärmen. Einen neuen Radweg entlang der Staatsstraße zu bauen würde eine Gesamtfläche von fünf Hektar verbrauchen. Strian ist eher für einen Radwegeausbau auf bereits bestehenden Feldwegen als für die Lösung des Bauamts. Für Kunreuth sei dies einfach, weil die Flurgrenze nach Effeltrich bei der Ausfahrt „Badanger“ auf die Staatsstraße mündet. Alternativ wären so auch Radwegeverbindungen zwischen Effeltrich und Geiganz über Ermreus nach Kunreuth oder Weingarts möglich, wenn man auf bestehende Wege ausweicht. Ein Trassenast sollte auf jeden Fall über Kunreuth führen, da man von hier aus den Anschluss an den bestehenden Weg nach Forchheim schaffen könnte, so Strian.

Für machbar hält der Rathauschef eine Radwegverbindung über Ermreus und Weingarts. Was dabei offen bliebe wäre die Schulwegverbindung Kunreuth –Mittelehrenbach, die ebenso wünschenswert ist. Und zwar als Fortführung über die Pfaffenleite entlang des Haags und dann weiter auf Feldwegen am Sportplatz vorbei bis zur Schule in Mittelehrenbach. Dann könnte auch Weingarts am Haag leicht angeschlossen werden.

Den Bau eines Radwegs zwischen Kunreuth und Mittelehrenbach entlang der Staatsstraße als Erweiterung des Radwegs von Effeltrich hält Rank für sehr begrüßenswert und sinnvoll. „Ebenso wäre mir ein großes Anliegen, dass ein Radweg zwischen Weingarts und Kunreuth entlang der ST 2236 als Verlängerung der vorhandenen Radwegs Gosberg – Kunreuth gebaut wird oder zumindest der vorhandene Flurbereinigungsweg zwischen Kunreuth am Kindergarten und Weingarts zu diesem Zweck besser ausgebaut beziehungsweise instandgesetzt wird, um ihn dann auch als Radweg nutzen zu können“, hatte Rank dem Bürgermeister schon im Vorfeld der Sitzung geschrieben. Den Zeitraum bis zum Bewerbungsschluss am 28. Februar bezeichnet Rank als „sehr „sportlich“.

Und der Flächenverbrauch?

Für Strian ist es fraglich, ob man sich den Flächenverbrauch leisten will, den neue Radwege mit sich bringen. „Wer kommt für den Unterhalt auf, wenn wir eigene Radwege auf Feldwegen ausweisen?“, wollte Kügel wissen. „Die Baulast hat dann die Gemeinde und ist somit auch für den Unterhalt zuständig“, so Strians Antwort. „Für mich erschließt sich nicht, noch einen Weg neben einem schon bestehenden Weg zu bauen“, betonte der Bürgermeister .

Philipp Ochs (JB) riet, den bestehenden Schotterweg zwischen Weingarts und Kunreuth so zu befestigen, dass man darauf vernünftig mit dem Rad fahren kann. Dort liegt derzeit grober Schotter, von dem Bernd Wohlhöfer (Bürgerliste Ermreus) ein Lied singen konnte. „Da habe ich mir einen schönen Platten gefahren“, so Wohlhöfner. „Wir müssen jetzt nicht mehr machen, als den Effeltrichern zu sagen, wir unterstützen es“, schloss Strian die Diskussion. Seinem Kollegen Lepper wird nun mitgeteilt, das Kunreuth dessen Initiative gut findet und es begrüßen würde, wenn die Trassenführungen auf bestehenden Wegestücken verlaufen könnten.

Auf einen Ausbau als „Radschnellfahrweg“ soll aus Nutzungs- und Sicherheitsaspekten verzichtet werden, und der technische Ausbau soll so erfolgen, dass einfache Maßnahmen zur Ausbesserung der Wege möglich sind und auf den Winterdienst verzichtet werden kann.