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In den Wässerwiesen


Autor: Redaktion

LKR Forchheim, Mittwoch, 07. Sept. 2022

Die Bamberger Landtagsabgeordnete Ursula Sowa (Grüne) besuchte im Rahmen ihrer oberfränkischen Sommertour die Wässerwiesen im Landkreis Forchheim....
Lisa Badum (l.), Markus Galster und Ursula Sowa sehen sich in den Wässerwiesen bei Forchheim um.


Die Bamberger Landtagsabgeordnete Ursula Sowa (Grüne) besuchte im Rahmen ihrer oberfränkischen Sommertour die Wässerwiesen im Landkreis Forchheim. Mit dabei war die Bundestagsabgeordnete Lisa Badum (Grüne). Traditionelle Landwirtschaft wird hier zum Vorzeigeprojekt für Klimaanpassung.

Seit Hunderten von Jahren wird im Wiesenttal eine besondere Wiesenbewässerung praktiziert – die nun, in Zeiten der Klimakrise, wieder an Bedeutung gewinnt. Dennoch sind die Wässerwiesen inzwischen eine Rarität geworden – und werden als „Immaterielles Kulturerbe Bayern“ und der Bundesrepublik Deutschland geführt. Ein Antrag auf Aufnahme in die Liste des immateriellen Weltkulturerbes wurde Ende März zusammen mit sechs weiteren Ländern eingereicht. Mit der Aufnahme in die Unesco-Welterbeliste wird Ende 2023 gerechnet.

„Bis zu zwei Grad kühler ist es im Stadtgebiet Forchheim aufgrund der Wässerwiesen“, sagte die Landtagsabgeordnete Sowa. Ein Effekt, der infolge der Klimakrise immer wichtiger werde.

Möglich ist dies durch die klug gemanagte Infrastruktur auf den Wiesen, also die vielen kleinen Wassergräben, die durch angelegte Scheitel- und Sohlegräben sowie Schütze, also kleine Wassersperren, intakt gehalten werden. Dadurch sind die Wiesen stets optimal und schonend bewässert .

Markus Galster, Sprecher der „Wässerer“ im Landkreis Forchheim, und Johannes Mohr, Stadtrat in Forchheim, erläuterten die Vielfalt dieser naturverträglichen Bewirtschaftungsform: Erhalt und Förderung der Biodiversität, erhebliche Kohlenstoffsenkung, Stabilisierung des Grundwasserpegels und damit Beitrag zur Trinkwasserversorgung und Hochwasserschutz . Sogar für den Brandschutz war, wie der Großbrand in Kersbach zeigte, die Wässerung ein schneller und wesentlicher Lieferant. Etwa 330 Hektar werden im Landkreis noch aktiv geführt. red