Druckartikel: Hier kommen Bücherfreunde auf ihre Kosten

Hier kommen Bücherfreunde auf ihre Kosten


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Forchheim, Dienstag, 18. Oktober 2022

Kultur Die Literaturtage gehen mit bekannten Autoren und Preisträgern in die neunte Auflage. Das Programm bietet unter anderem fränkische Mundart sowie einen süffisanten Blick auf die Männerwelt und ihre Marotten.


Mit „Freude“ hat Landrat Hermann Ulm zur Kenntnis genommen, dass das Thema Lesen mit der neunten Ausgabe der Literaturtage „Blätterwald“ mit über 30 Veranstaltungen in allen Schulgattungen des Landkreises weiter etabliert wird. Das stehe der „Bildungsregion Forchheim “ gut zu Gesicht, meinte er bei der Vorstellung des Programms. Vom 7. bis 18. November finden zahlreiche Lesungen statt, darunter auch ein kabarettistischer Abend. Zudem gibt es mehrere Lesungen an Bildungseinrichtungen − von der Vorschule bis zu den Gymnasien.

Veranstaltungen an Schulen

Für die Lesungen der Literaturtage an den schulischen Einrichtungen des Landkreises konnte das Blätterwald-Team mit Ewald Arenz aus Nürnberg einen „Star“ der Szene und Repräsentanten der Spiegel-Bestsellerliste gewinnen. „Sein Verlag wollte ihn im November nicht freigeben, weil er an einem neuen Werk arbeitet, und wir mussten ihn regelrecht vom Schreibtisch weglotsen“, bekannte die Leiterin der Volkshochschule, Emanuela Cavallaro. Arenz liest aus seinem Erfolgsroman „Der große Sommer“ vor Schülern der Gymnasien, ebenso wie Sarah Jäger aus „Die Nacht so groß wie wir“. Mit diesem Buch ist die Paderbornerin für den diesjährigen Jugendliteraturpreis nominiert.

Für Vorschulkinder ab fünf Jahren liest Ann-Kathrin Heger aus „Die Heubodenbande“. Die Fürtherin ist eine Mitautorin der beliebten Reihe „Die Drei !!!“. Den Grundschulen widmet sich Antje Damm mit ihren Büchern „Der Besuch/Die Wette“. Die Autorin preisgekrönter Bücher ist auch Illustratorin, einige ihrer Werke sind im Schaufenster „Blaues Stäffala“ zu sehen.

Für Grundschüler liest Bernd Flessner „Der kleine Major Tom“. Der Uehlfelder hat sich zusammen mit Peter Schilling (sein Song „Völlig losgelöst“ ist heute noch ein Ohrwurm) und Stephan Lohr viele Geschichten um den kleinen Major Tom ausgedacht, die in 16 Bänden erschienen sind. Lesungen für Grund- und Mittelschulen hält Martin Muser aus Berlin mit seinem Debüt-Werk „Kannawoniwasein“ und anderen Geschichten. Der freie Autor, Dramaturg und Dozent ist zum „Lesekünstler 2020“ ernannt worden.

Bei den übrigen Veranstaltungen erwartet die Literaturfreunde Witziges, Spannendes, Aktuelles, Historisches und Klassisches. Mit dabei sind Autoren aus der Region, aber auch überregionale Literaten sowie Preisträger renommierter Auszeichnungen.

In der Kundenhalle der Sparkasse enthüllt am 7. November der „heute-journal“-Moderator des ZDF , Christian Sievers, einen Blick hinter die Kulissen einer Nachrichtensendung. Den zeitbezogenen Schlusspunkt setzt Helga Bürster am 18. November an gleicher Stelle mit Blick auf die Auswirkungen der Grenzöffnung Ungarns 1989 auf das Leben zweier Schwestern in einem Dorf in Mecklenburg-Vorpommern.

Programm der Literaturtage im Überblick

 Montag, 7. November, 19.30 Uhr, Sparkasse Forchheim : „Grauzonen“ − Geschichten aus der Welt hinter den Nachrichten von Christian Sievers. Er war Auslandskorrespondent des ZDF im Nahen Osten und hat den Alltag der Krisenreporter selbst erlebt.

 Dienstag, 8. November, 19.30 Uhr, Junges Theater Forchheim : „Am roten Strand“ − Ermittler im Kampf mit sich selbst von Jan Costin Wagner . Vielfach ausgezeichneter, in 14 Sprachen übersetzter Krimiautor . Der Frankfurter begleitet sich am Klavier.

 Freitag, 11. November, 19.30 Uhr, St. Gereon Forchheim : „Was bleibt, wenn alles verschwindet“ − von der Kraft der Freundschaft erzählt Hermien Stellmacher. Dreißig Jahre werden auf eine harte Probe gestellt, wenn bei einer der beiden Frauen mit beginnender Demenz das Leben entgleitet. Die Autorin ist eine bekannte Illustratorin von Kinder- und Jugendbüchern und lebt unter anderem in der Fränkischen Schweiz.

 Samstag, 12. November, 19.30 Uhr, Gymnasium Ebermannstadt: Rainer Streng widmet sich mit „Unheimlich sonderbare Geschichten“ dem vielseitigen Phänomen E. T. A. Hoffmann . Streng ist Begründer der Forchheimer Literaturbühne, Rezitator, Schauspieler und Regisseur.

 Sonntag, 13. November, 19.30 Uhr, Kulturscheune Eggolsheim: „Heiner“. Sprachgewaltig und humorvoll beschreibt der Mundartautor Fritz Stiegler (geboren in Fürth) das Leben eines fränkischen Knechtes, der sich das Tor zur Weltgeschichte des 20. Jahrhunderts öffnet.

 Dienstag, 15. November, 19.30 Uhr, Zehntspeicher Neunkirchen am Brand: fast ein Heimspiel für den Kolumnisten der Nürnberger Zeitungen und Glossenschreiber des Bayerischen Rundfunks , Klaus Schamberger. In seinem Buch „Wie ich einmal nicht der Morlock geworden bin“ leuchtet er das „Memoir einer Kindheit“ in Nürnberg aus.

 Mittwoch, 16. November, 20 Uhr Stadtbücherei Forchheim : Alexandra Völkl und Budde Thiem (Klavier) lassen sich in ihrem Chanson-Kabarett über Männliches und Allzumännliches aus. Thema der musikalischen Zeitreise: „Die Männer sind schon die Liebe wert“.

 Donnerstag, 17. November, 19.30 Uhr, Café Wirth Egloffstein: „Schottenkomplott“. Spannend und schwarzhumorig begibt sich Gordon Tyrie (alias Thomas Kastura aus Bamberg) mit seinem dritten Hebriden-Krimi auf die Inselwelt vor Schottland. Kastura schreibt seit 20 Jahren Krimis.

 Freitag, 18. November, 19.30 Uhr, Sparkasse Forchheim : Helga Bürster aus der Nähe von Bremen gab 2019 mit „Luzies Erbe“ ihr literarisches Debüt. Das Weggehen und geheimnisvolle Wiederkommen 30 Jahre nach Öffnung des Eisernen Vorhangs beschreibt sie sehr berührend in „Eine andere Zeit“. „Eine Autorin, von der man noch hören wird“, ist Silvia Bessler überzeugt.

Weitere Informationen gibt es im Netz unter forchheimer-kulturservice.de und im VHS-Kulturzentrum unter Telefon 09191/861060. Eintrittskarten im Ticketservice der Sparkasse und in der Buchhandlung „s' blaue Stäffala“, Wiesentstraße 1 in Forchheim .