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Herbstfest im Museum


Autor: Redaktion

Schlichenreuth, Donnerstag, 15. Sept. 2022

Landwirtschaft Am Wochenende geht es im Fränkischen Freilandmuseum in Bad Windsheim um Erntearbeiten. Das Dörrhäuschen aus Schlichenreuth ist in die Aktionen eingebunden.
Im Dörrhäuschen aus Schlichenreuth im Landkreis Forchheim werden Zwetschgen und Birnen über dem Holzfeuer gedörrt.


Zum Herbstfest im Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim stehen seit 35 Jahren traditionelle Arbeiten im Mittelpunkt: Korn dreschen, Äpfel pressen, Obst dörren, Kartoffeln dämpfen, Kraut hobeln und stampfen, Flachs brechen und Getreide mahlen, seit 1990 auch Rapsöl pressen. All diese Fertigkeiten und Techniken sind Teil des kulturellen Gedächtnisses der Region.

Beim alljährlichen Herbstfest am Samstag, 17., und Sonntag, 18. September, gibt es von 10 bis 18 Uhr nicht nur viel zu sehen, sondern auch zu schmecken. Herbstzeit ist Erntezeit – und das heißt, die Früchte des Feldes werden mit Hilfe von Tieren oder Maschinen in die Museumsbauernhöfe gebracht und dort weiterverarbeitet.

Ernte haltbar machen

Mit traditionellen Verfahren wird die Ernte haltbar gemacht: Im Dörrhäuschen aus Schlichenreuth werden Zwetschgen und Birnen über dem Holzfeuer gedörrt. Ein Teil der Apfelernte wandert direkt in die handbetriebene Saftpresse. Für die Erwachsenen gibt es im Hopfenstadel aus Thalheim den ersten „Bremser“ der Saison und dazu Zwiebel- und Zwetschgenkuchen.

Im Hof aus Herrnberchtheim (Landkreis Neustadt-Bad Windsheim) oder in der Ölmühle wird es laut: Hier zischt und pfeift der große Dreschzug mit Lokomobile, die Mühlräder plätschern im Wasser und die Keilpresse klappert. Die eindrucksvolle Technik kann man unmittelbar im Einsatz erleben und sehen, wie Getreide verarbeitet oder Öl aus Leinsamen gewonnen wird. Große Festumzüge mit Handwerkern, Tieren, Schleppern und Landmaschinen finden um 13 Uhr statt.

Ein kleiner Infopfad zu verschiedenen Formen des „Immateriellen Kulturerbes“ (kurz IKE) rundet das Angebot ab. 45 bedeutende Güter des „Immateriellen Kulturerbes“ sind in Bayern gelistet, und viele davon sind auch im Museum sichtbar, wie die Wiesenbewässerung durch Schöpfräder, die Jurahaus-Dachdeckung oder die Schafhaltung. Informationstafeln lenken den Fokus auf diese – vielleicht oft unscheinbar wirkenden – kulturellen Ausdrucksformen, Handwerkstechniken oder Traditionen.

Sie sollen Interesse für eine große Veranstaltung wecken, die am 14. Mai 2023 im Freilandmuseum stattfinden soll. Eine Infostation von der Beratungs- und Forschungsstelle Immaterielles Kulturerbe Bayern gibt zusätzlich am Samstag von 14 bis 16 Uhr Auskunft zum IKE. Nähere Informationen zum Museumsbesuch und dem detaillierten Programm unter freilandmuseum.de. red