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Handlungsbedarf auf dem Friedhof


Autor: Thomas Weichert

Heiligenstadt, Montag, 23. Mai 2022

Sanierung In Heiligenstadt sind Urnengräber geplant. Das zuständige Architekturbüro bekam aber auch eine unvorhergesehene Aufgabe zugeteilt. Die Gesamtkosten steigen dadurch erheblich.
Die Mauer am Heiligenstadter Friedhof ist höher als 50 Zentimeter. Deshalb muss darauf ein ein Meter hohes Geländer montiert werden. Dadurch soll die Absturzgefahr reduziert werden.


Das erste Mal seit der Kommunalwahl tagte der Heiligenstädter Marktgemeinderat wieder in seinem angestammten Platz im Sitzungssaal des Rathauses. Dazu begrüßte Bürgermeister Stefan Reichold ( SPD ) den Hollfelder Architekten Stephan Schwarzmann, der die Ausschreibungsplanung für den Friedhof Heiligenstadt vorstellte.

Eigentlich sollte es dabei nur um die Ausschreibung der ohnehin geplanten Urnengräber und um eine neu anzulegende weitere Wasserstelle im oberen Friedhofsbereich gehen. Zwischenzeitlich hatte sich aber ein Friedhofsbesucher beschwert, dass sich auf den Stützmauern des Hangfriedhofes keine Absturzsicherungen befinden. Mit seiner Beschwerde wandte sich der Mann auch an das Landratsamt Bamberg, das die Situation in der Zwischenzeit begutachtet hat. Dabei wurde festgestellt, dass die Absturzhöhen von den Mauern teilweise größer als 50 Zentimeter sind. Deshalb muss der Markt Heiligenstadt als Träger des Friedhofs entsprechend der Bayerischen Bauordnung „Umwehrungen“, also Geländer , anbringen, um Abstürze zu verhindern.

100 laufende Meter Flachstahlgeländer

Deshalb wurde der Architekt zusätzlich beauftragt, die gewünschte Wasserstelle und die nun zusätzlich erforderlichen Geländer bei der Ausschreibung neben den Urnengräbern mit zu berücksichtigen. Nach Schätzung belaufen sich die Gesamtkosten für alle drei Maßnahmen inzwischen auf 235.000 Euro . Nötig sind 100 laufende Meter Flachstahlgeländer in einfachster feuerverzinkter und anschließend mit Eisenglimmer lackierter Ausführung. Dafür rechnet Schwarzmann mit Kosten von von 50.000 Euro .

Für die Urnengräber auf einer Rasenfläche mit Erdarbeiten und das Anlegen von Grünanlagen setzte er 100.000 Euro an. Für den Bau der zusätzlichen Wasserstelle mit Wasserleitung, Abwasserleitung und dem Weg veranschlagte er 15. 000 Euro . Für Nebenkosten sind zudem weitere 30.000 Euro vorgesehen. Das entspricht insgesamt einem Nettobetrag von 195.000 Euro , brutto liegt die Summe bei 235.000.

Der Verweilbereich auf dem Friedhof soll zunächst unverändert bleiben. Sollten die vier Reihen der Urnengräber auf der Rasenfläche einmal ausgeschöpft sein, könnte man hinter dem Verweilbereich eine zusätzliche Urnenwand aufstellen.

Michael Lottes (W.Z.K.) fragte an, warum man keine Urnenstelen aufstelle, anstatt Urnengräber anzulegen. Diese wären um ein Vielfaches teurer, war die Antwort. Thomas Hänchen (BN) hatte Bedenken: Wenn die Geländer , wie vom Architekten empfohlen, seitlich an die Mauern geschraubt werden, könnten sie die Bewegungsfreiheit der Sargträger einschränken, weil der Weg dann schmäler wird. Alternativ müsste man dann in diesen Bereichen das Geländer auf die Mauer setzen, sagte Schwarzmann.

Der Beschluss für die Ausschreibung der Maßnahmen fiel einstimmig aus. Vorher soll die Planung noch der Gesundheitsabteilung des Landratsamtes vorgestellt werden. Die Maßnahme stehe noch dieses Jahr an − wegen der fehlenden Absturzsicherungen ist Eile geboten.