„Fehlanzeige“ bei der Inflationsprämie
Autor: Redaktion
Forchheim, Donnerstag, 02. März 2023
Viele Unternehmen im Landkreis Forchheim drücken sich nach Angaben der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) vor der Inflationsprämie. Rund...
Viele Unternehmen im Landkreis Forchheim drücken sich nach Angaben der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) vor der Inflationsprämie. Rund 2980 Unternehmen gibt es nach Angaben der Arbeitsagentur im Landkreis.
„Ein Großteil davon drückt sich davor, ihre Beschäftigten in der Krise zu unterstützen. Extra-Geld gegen die Löcher, die die Inflation ins Portemonnaie reißt? Fehlanzeige“, klagt Michael Grundl, der Geschäftsführer der NGG-Region Oberfranken. Dabei sei die Prämie ein Instrument, das die Bundesregierung extra geschaffen habe, um die Härte der Krise abzufedern.
In einigen Branchen könnten sich Beschäftigte tarifgebundener Betriebe zwar bereits über Nettozahlungen freuen, aber im Kreis Forchheim machten dennoch viele Chefs einen großen Bogen um die Inflationsausgleichsprämie. Und das gehe quer durch alle Branchen: von Metzgereien über Hotels bis zu Lebensmittelbetrieben.
Für alle Beschäftigten im Kreis Forchheim , die bislang leer ausgegangen seien, werde es höchste Zeit, einen Inflationsausgleich zu bekommen. Es gehe schließlich darum, den „Schwund bei der Kaufkraft wenigstens ein Stück weit aufzufangen“.
Inflation im Januar 8,7 Prozent
Immerhin habe die Inflation auch im Januar mit einer Teuerungsrate von 8,7 Prozent gegenüber dem Vergleichsmonat im Vorjahr für eine spürbare Belastung der privaten Haushaltskassen geführt. „Die Auswirkungen der Inflation sind verheerend“, meint Michael Grundl. Die Prämie von bis zu 3000 Euro sollte genutzt werden. Dieser Verantwortung sollten sich die Arbeitgeber stellen. Es gehe dabei um effektive Einmalzahlungen, für die keine Steuern und Abgaben fällig werden – also keine Lohnsteuer, keine Abzüge für die Renten-, Kranken-, Pflege-, Unfall- und Arbeitslosenversicherung.
Wichtig sei, dass es sich bei der Inflationsausgleichsprämie nicht um einen Ersatzlohn handele. Langfristig würden nur „fortlaufende Lohnerhöhungen wirken, die sich an den Preisentwicklungen orientieren“, sagt Michael Grundl. Der Gewerkschafter kündigte Lohnforderungen von „10 plus X“ Prozent an. Dafür werde sich die Gewerkschaft NGG in den kommenden Wochen am Tariftisch einsetzen. red