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Ewald Maier in Ruhestand verabschiedet


Autor: Redaktion

Forchheim, Freitag, 15. Sept. 2023

Mehr als 200 Gäste feierten mit Ewald Maier nach einem Vierteljahrhundert dessen Abschied als Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Forchheim. Ein laut...
Ein Abschied in Ehre und Würde gab es für Ewald Maier (Mitte), an der Seite seine Ehefrau Barbara Maier, flankiert von Harald Reinsch, Hermann Ulm, Ulrich Reuter, Rainer Streng, Uwe Kirschstein und Reinhardt Glauber.


Mehr als 200 Gäste feierten mit Ewald Maier nach einem Vierteljahrhundert dessen Abschied als Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Forchheim . Ein laut Pressemitteilung des Bankhauses Visionär, Impulsgeber, unbequemer Mahner, kurz: das Gesicht der Sparkasse Forchheim . Es gab heitere Anekdoten, einen musikalischen Überraschungsgast und ein Geschenk, das Maier nicht vergessen wird.

Bis auf die Straße hinaus reichte die Schlange derer, die Ewald Maier noch einmal die Hand drücken wollten. Es war die letzte Gelegenheit, bevor der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Forchheim in den Ruhestand ging. Kommunalpolitiker , Vereinsvorstände, Firmenchefs: Sie alle wollten ihm danken für die 25 Jahre, die Maier in „seiner“ Sparkasse gewirkt hat.

Zahlen seien nicht alles im Leben. Maier habe stets auch die regionale Entwicklung im Auge gehabt. Einen „heimatverbundenen Franken“ nennt er sich selbst. Er gründete die Zukunftsstiftung der Sparkasse und die Stiftergemeinschaft, die seit ihrem Bestehen mehrere Millionen Euro für soziale, sportliche, musikalische oder kulturelle Projekte vergeben haben. „Wenn’s um mehr als Geld geht – Maier“, sagte Oberbürgermeister Uwe Kirschstein .

Dass die Musik dem ehemaligen Studenten des Nürnberger Konservatoriums am Herzen liegt, konnte man wenige Takte später erleben. Da griffen Maier und Landrat Hermann Ulm zur Trompete, wie sie es zum zehnjährigen Bestehen des bundesweit einmaligen Projektes „Jedem Kind ein Instrument“ (Jeki) auch schon getan haben. Mit dabei, inmitten der Mitglieder der Jugend- und Trachtenkapelle Neunkirchen am Brand, war auch Hans Thomann, Chef des gleichnamigen Musikhauses in Burgebrach. Es folgte ein kurzes Gastspiel von acht Jeki-Kindern der Grundschule Hausen, begleitet von ihrer Musiklehrerin Eva Saffer.

Ulrich Reuter , Präsident des Sparkassenverbands Bayern, rühmte Maier als „unbequemen Mahner“, der seine Zeit in den Gremien nicht abgesessen, sondern sich mit großer Leidenschaft eingebracht habe. Glaubte Maier sich unbeobachtet, dann konnte er die Rührung nicht immer ganz verbergen. Und dennoch wurde es ein heiterer Abschied. Dafür sorgte Altlandrat Reinhardt Glauber, der im Interview mit der Radiomoderatorin Uli Noll die eine oder andere Anekdote erzählte. Auch Kulturpreisträger Rainer Streng, der aus Shakespeares „ Hamlet “ zitierte, sagte für das Junge Theater Forchheim danke.

Ewald Maier hat laut Mitteilung zahlreiche Kulturereignisse angestoßen und finanziell stark gefördert: die Neunkirchener Kulturtage, die landkreisweiten Blätterwald-Literaturtage, das Zirkart-Festival in Forchheim , die Balthasar-Neumann-Musiktage in Gößweinstein.

Auch wenn Maier ein Faible für die schönen Künste und damit für die Herzensbildung habe – das Handwerk in Sachen Zahlen verstehe er. So verzeichnete die Sparkasse Forchheim am Ende seiner Amtszeit das beste Ergebnis ihrer Geschichte. Für Maier ist all das eine Teamleistung, die viel mit Vertrauen zu tun hat. Schon früh habe er sich um die Motivation seiner Mitarbeiter gekümmert: Sonderurlaub zum Geburtstag, ein Ferienhaus bei Reit im Winkl und anderes. Er hätte aber auch die Kundenbindung im Auge gehabt. Um ins Gespräch zu kommen, gebe es das Landwirtschafts-, das Unternehmer- und das Bildungsforum.

Es seien moderne Ansätze. Sie hätten sich, wie auch der Umbau der Hauptstelle, als der richtige Weg erwiesen. Immerhin suchte man daraufhin in Barcelona, London und Singapur Maiers Rat.

Nachdem Maier inzwischen alle Auszeichnungen erhalten hat, die man als Sparkassenchef nur bekommen kann, hatte er sich Geschenke eigentlich verbeten. Sein Nachfolger Harald Reinsch aber hielt sich nicht daran. Er hatte von Helmut Wolf aus Nittenau einen kleinen hölzernen Doppelgänger Maiers anfertigen lassen. Als Maier sein originelles Ebenbild sah, sagt er nur, „Der hätte ruhig etwas größer sein können“, und hatte damit die Lacher auf seiner Seite.

Nun hat Maier mehr Zeit für seine Familie, allen voran seine Ehefrau Barbara, seine Töchter und das gerade geborene Enkelkind. Und dann war da noch sein Versprechen, im Herbst an der Seite des „unsportlichsten Landrates in ganz Bayern“ das Sportabzeichen abzulegen. Schlaflose Nächte wie sein Mitstreiter dürfte er nicht haben. red