„Es geht mir um Heiligenstadt“
Autor: Thomas Weichert
Veilbronn, Mittwoch, 25. August 2021
Engagement Raimund Müller ist seit vielen Jahren Wanderführer in der Fränkischen Schweiz – und fühlt sich von der Gemeinde vergessen.
Über den Bericht „Wandern ist des Krämers Lust“ im FT vom Donnerstag letzter Woche hat sich Raimund Müller aus Veilbronn sehr geärgert. Darin wurden der frühere Bürgermeister Helmut Krämer und Julia Dorsch als zertifizierte Wanderführer der Marktgemeinde vorgestellt – er selbst aber wurde nicht erwähnt, obwohl er schon seit 2004 zertifizierter Wanderführer im Mark Heiligenstadt ist und seit 2001 unzählige geführte Wanderungen , Radtouren und Busausflüge begleitet hat.
Müller hat sich nun bei der Zeitung gemeldet: „Wandern ist nicht nur des Krämers Lust“, sagt er, und: „Sie haben das Rad nicht neu erfunden, weil es alte Kamellen sind.“ Über den Fränkische-Schweiz-Verein ließ sich Müller mit dem Rahmenplan der Deutschen Gebirgs- und Wandervereine schon 2004 zum geprüften und zertifizierten Wanderführer ausbilden. Den Wanderführerlehrgang schloss er am 17. Juli 2004 erfolgreich ab und ist seitdem geprüfter und zertifizierter Wanderführer in der Gemeinde Heiligenstadt.
Auf eigene Kosten habe er die Wanderungen inseriert und von den Gästen nichts verlangt. „Denn es geht mir um Heiligenstadt und die wunderschöne Region. Ich habe aber auch im Auftrag viele Gruppen aus ganz Deutschland begleitet, die hier bei den örtlichen Hotels zu Gast waren, oder wurde von Forchheimer Gruppen gebucht. Das Ganze ohne Unterstützung der Gemeinde“, betont der heute 76-jährige gebürtige Berliner, der noch immer als Wanderführer und Reiseleiter aktiv und schon seit Jahrzehnten Wanderwart der örtlichen FSV-Ortsgruppe ist. „Es hat keiner in der Gemeinde so viel für den Tourismus gemacht wie ich, und darauf bin ich stolz“, sagt Müller.
Bis ins Fichtelgebirge oder in die Weingegend in Unterfranken war er mit Wandergruppen unterwegs, bot geführte Wanderungen für die Grundschulkinder an, war Reiseleiter für Bustouren durch die Fränkische, begleitete die Osterbrunnenfahrten und führte und veranstaltete sogar Radtouren rund um Heiligenstadt und darüber hinaus. In einem Zeitraum von zehn Jahren waren es mindestens 80 geführte Wanderungen , die Müller leitete und die er in einem dicken Ordner auch dokumentiert hat.
Nichts von der Gemeinde bekommen
Von der Gemeinde habe er dafür auch nie etwas bekommen und auch nichts verlangt. „Zumindest hätte ich erwartet, dass bei dem Termin bekannt gegeben wird, dass es schon seit über 20 Jahren in der FSV-Ortsgruppe einen zertifizierten Wanderführer gibt“, ärgert sich Müller. 2009 habe er zum Beispiel auch den Heimattag in Heiligenstadt mitorganisiert, Wanderungen mit der Schwester von Erzbischof Ludwig Schick und deren Frauengruppe geführt, mit dem ehemaligen Forchheimer Landrat Reinhardt Glauber als Wanderführer auf zwei Etappen den Frankenweg eröffnet oder den Rundweg um Veilbronn bei einer Bürgerversammlung angeregt.