„Eisenbahn“ soll wieder Gasthaus werden
Autor: Thomas Weichert
Unterleinleiter, Dienstag, 15. Juni 2021
Wirtschaft Unterleinleiter bekommt wieder ein Wirtshaus. Das Gebäude, das schon zwangsversteigert werden sollte, wird aus dem Dornröschenschlaf erweckt. Ein Notar musste mit einem griechischen Kollegen kooperieren, um überhaupt an die Erbengemeinschaft herantreten zu können.
Unterleinleiter soll ab nächstem Jahr wieder ein Wirtshaus bekommen. Seit zwölf Jahren ist das ehemalige griechische Restaurant „Athen“ geschlossen. Das Gebäude des einstigen Gasthauses „Zur Eisenbahn “ stand seitdem leer und drohte zu verfallen. Mit dem Zimmerer Robert Schuster aus Unterleinleiter und seinem Patenkind Christian Kress aus Forchheim hat das Anwesen unweit des Bahnhofs der ehemaligen Bahnlinie der Leinleiterbahn nun neue Besitzer gefunden.
Sie wollen das stattliche Gebäude generalsanieren und anschließend wieder vermieten. Es soll auf jeden Fall wieder eine Gastwirtschaft im Erdgeschoss eröffnet werden: entweder wieder ein griechisches Restaurant oder ein fränkisches Wirtshaus mit gutbürgerlicher Küche. Was anderes kommt für die neuen Besitzer nicht infrage.
Es wird komplett entkernt
„Es kommt alles raus, wird komplett entkernt, auch ein neues Dach kommt drauf“, erklärt Robert Schuster beim Ortstermin mit Bürgermeister Alwin Gebhardt (DWV), der sich dafür eingesetzt hat, dass Schuster und Kress unter drei Interessenten schließlich den Zuschlag bekamen. „Denn sie waren die einzigen Bieter, die wieder ein Wirtshaus eröffnen wollen“, erklärt der Rathauschef, der damit ein weiteres Wahlversprechen verwirklicht sieht.
Schon sein Amtsvorgänger Gerhard Riediger (NWG) wollte das Wirtshaus wiederbeleben, indem die Gemeinde das 1650 Quadratmeter große Grundstück erwirbt, das 550 Quadratmeter große Wirtshausgebäude mit den fünf Wohnungen im Obergeschoss saniert und anschließend selbst verpachtet. Dafür fand sich aber im Gemeinderat damals keine Mehrheit, weil dafür ein Kredit aufgenommen hätte werden müssen.
Gebhardt ging nun einen anderen Weg, suchte nach Investoren und führte viele Gespräche mit den Verantwortlichen der Sparkasse Forchheim, die inzwischen die Hand auf dem Anwesen hatte, nachdem die Frau des früheren griechischen Eigentümers verstorben, er selbst nach Griechenland zurückgekehrt war und eine Erbengemeinschaft neue Eigentümer wurden.