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Ein Treffpunkt für die Igensdorfer


Autor: Petra Malbrich

Stöckach, Sonntag, 01. August 2021

Gastronomie  Die Lindelberghalle ist innen eine Baustelle. Doch Thomas Meifert möchte den Bürgern und den Vereinen der Gemeinde Igensdorf das Zusammenkommen ermöglichen und eröffnete einen Biergarten vor der Halle.
Thomas Meifert (links) mit Gästen am Schankwagen, wo Matthias Küpfer ausschenkt.


Igensdorf  —  Am mobilen Schankwagen wird das Seitendeck geöffnet. Oliver, Sebastian und Andreas stellen nach ihrer Tour die Fahrräder ab und haben noch freie Platzauswahl im neu eröffneten Biergarten an der Lindelberghalle. Dieser wurde vor einer Woche durch Bürgermeister Edmund Ulm eröffnet. „Einfach, um wieder ein bisschen Geselligkeit zu leben“, sagt Thomas Meifert. Er ist nicht nur Igensdorfer Bürger, sondern seit dieser Legislaturperiode auch Gemeinderat für die CSU .

„Das Gastrosterben war für mich schon immer ein Thema“, begründet er seine Entscheidung. Denn alleine in der Marktgemeinde existierten nur noch wenige Gaststätten und diese hätten nur an wenigen Tagen geöffnet. Seit dem Desaster mit der Sanierung der Lindelberghalle ist auch dort kein Treffpunkt mehr möglich.

Unterstützung im Gemeinderat

Die Idee, an der neuen schönen Außenhülle der Lindelberghalle (LBH) einen Biergarten zu errichten, reifte in Meifert schon, als die LBH-Sanierung stockte. Durch Freunde wurde er dann angeschoben, seine Idee Wirklichkeit werden zu lassen. Also brachte der 52-Jährige seinen Plan in den Gemeinderat , der dort vollste Unterstützung erhielt, so dass ein Pachtvertrag unterzeichnet wurde. Da er neu im Gastronomiebereich ist, musste er eine Konzession beantragen, das Hygienekonzept erstellen, Zeugnisse beantragen und vor allem eine IHK-Schulung absolvieren, um gerade in der Corona-Zeit für die Sicherheit der Gäste sorgen zu können.

Die drei jungen Radler aus Dachstadt und Gräfenberg tragen sich gerade in die Liste ein. Auch die Luca-App zeigen sie dem neuen Wirt im Stöckacher Biergarten . Alles passt, ein Bier haben sich die drei bereits bestellt. Matthias Küpfer, Meiferts Freund, hilft aus und zieht den Zapfhahn, damit das goldfarbene Bier ins Glas läuft. Den Schankwagen erhielt Meifert von der Brauerei Kulmbacher, die ihn aufgrund der derzeit wenigen Aktivitäten nicht brauchte.

Die nächsten Gäste laufen in Richtung Biergarten . „Maximal 100 Personen dürfen rein“, erklärt Meifert. Die Eröffnung wurde sehr gut angenommen. Zeigte, dass sich die Bürger freuen, nach den Corona-Beschränkungen und der noch immer anhaltenden Dauerschließung der Lindelberghalle, wenigstens unter dem Schatten der Bäume ein bisschen Plaudern zu dürfen. An drei Abenden öffnet Meifert den Biergarten . Von Freitag bis Sonntag von 17 bis 22 Uhr. „Letzter Ausschank ist um 21.30 Uhr. Die letzte Küchenbestellung kann bis 19.45 Uhr abgegeben werden“, sagt Meifert.

Keine Musik

Das hat mehrere Gründe. Zum einen möchte er rechtzeitig aufgeräumt haben, um sich selbst noch ein bisschen mit den Gästen unterhalten zu können, schließlich ist auch er unter der Woche in Vollzeit berufstätig im Sanitärbereich . Zum anderen soll trotz Biergartenbetrieb Rücksicht auf die Anwohner genommen werden. „Deshalb haben wir auch keine Musik“, erklärt der Biergartenwirt.

Aber um sich gut unterhalten und lachen zu können, braucht es das auch nicht. Die Gäste sehen das ähnlich, denn obwohl der Biergarten erst ein Wochenende geöffnet hatte, kommen viele Bürger auch von außerhalb hierher. Wer einen Platz bekommt, kann sich setzen. Wenn die erlaubte Zahl erreicht ist, geht nichts mehr. „Wir nehmen keine Reservierungen an“, sagt Meifert. Zwar ist der Biergarten in erster Linie für die Bürger der Marktgemeinde gedacht, aber wer von außerhalb kommt und noch einen Platz bekommt, wird sicher nicht abgewiesen und kann im Biergarten auch essen. Aber nur Kaltes. „Wir haben Brotzeitplatten, Obadzd`n, Salami- oder Schinkenbrote“, sagt Meifert.

Die Regionalität ist ihm wichtig, weshalb er die Wurst bei Tauber in Hiltpoltstein kauft. Nicht nur Bier und Vesper, auch diverse Weinsorten stehen den Gästen zur Verfügung. Wie alles in Selbstbedienung. Eine Ausnahme gibt es nur bei schlechtem Wetter. „Da ist der Biergarten nicht geöffnet“, sagt Meifert.