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Die Nacht der 1000 Lichter in Wichsenstein


Autor: Thomas Weichert

Wichsenstein, Freitag, 09. Dezember 2022

Schneeregen und ein eiskalter Wind wehten bei der ersten Lichterprozession in der Fränkischen Schweiz zum Auftakt der ewigen Anbetungen im Pfarrdorf...
Angeführt wurde die Prozession von der Soldaten- und Reservistenkameradschaft Wichsenstein, gefolgt von der Feuerwehr Wichsenstein und den Wannbacher Dorfmusikanten.


Schneeregen und ein eiskalter Wind wehten bei der ersten Lichterprozession in der Fränkischen Schweiz zum Auftakt der ewigen Anbetungen im Pfarrdorf Wichsenstein . Nach der letzten Betstunde, die der Gößweinsteiner Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (FW) in der Pfarrkirche St. Erhard hielt, setzte sich der Prozessionszug mit den rund 200 Gläubigen, die teilweise Fackeln mit sich trugen, gegen 19 Uhr in Bewegung.

Wetterbedingt war es ziemlich ungemütlich, und die vielen Wachslichter, die die freiwilligen Helfer der Pfarrei auf dem Wahrzeichen des Ortes, dem gleichnamigen Wichsenstein , angezündet hatten, verschwammen etwas im Nebel. Insgesamt waren es 1000 solcher Wachslichter, die die Kinder und Helfer der Kirchenverwaltung seit September in Blechbüchsen gegossen hatten. Wie Initiator und Vorbeter Joachim Roppelt erklärte, sei dies heuer ein Lichterrekord.

Bei den drei Betstunden am Tag der ewigen Anbetung hätte er sich einen etwas regeren Zuspruch gewünscht. Früher waren es viel mehr Betstunden. Allerdings müsse man auch bedenken, dass der Tag der ewigen Anbetung auf einen Wochentag und somit einen Arbeitstag fiel.

Angeführt wurde der Prozessionszug von einem Kind mit dem Kruzifix und Marktgemeinderätin Kerstin Hölzel ( SPD ). Dahinter liefen die Fahnenabordnungen der Soldaten- und Reservistenkameradschaft und der Freiwilligen Feuerwehr Wichsenstein sowie die Wannbacher Dorfmusikanten. Pfarrer Pater Ludwig Mazur trug das Allerheiligste unter dem Baldachin durch die Straßen.

Es begann mit nur 400 Lichtern

Als die Wichsensteiner Lichterprozession vor 19 Jahren wieder zum Leben erweckt wurde, waren es nur 400 Wachslichter. Im Laufe der Jahre wurden es jedes Jahr mehr. Die letzten beiden Jahre fiel der schon viel ältere Brauch wegen der Corona-Schutzmaßnahmen aus.

Nicht nur den Wichsenstein und die Straßenränder hatten die Helfer in ein romantisches Licht getaucht, sondern auch die berühmte Wichsensteiner Tanzlinde in der Ortsmitte, die unter Denkmalschutz steht. Vor etwa 35 Jahren war der Tag der ewigen Anbetung in der Pfarrgemeinde St. Erhard in Wichsenstein noch an Neujahr. Vom Erzbistum Bamberg wurde dieser Tag dann auf den 7. Dezember vorverlegt.