Die Ära Wende im Tierheim Forchheim geht zu Ende
Autor: Redaktion
Forchheim, Donnerstag, 24. November 2022
Anlässlich der Mitgliederversammlung des Tierschutzvereins Forchheim und Umgebung gab Marianne Wende ihren Beschluss bekannt, nach 38 bewegten und...
Anlässlich der Mitgliederversammlung des Tierschutzvereins Forchheim und Umgebung gab Marianne Wende ihren Beschluss bekannt, nach 38 bewegten und arbeitsreichen Jahren den Vorsitz abzugeben. Die Hälfte ihres bisherigen Lebens gehörte der Zuwendung und Fürsorge der oftmals geschundenen Kreaturen.
Mit jugendlichem Elan und leidenschaftlicher Tatkraft übernahm die Mittdreißigerin 1985 die Führung des Forchheimer Tierasyls. Sie gab ihre Berufstätigkeit auf und widmete sich der ehrenamtlichen Arbeit im Tierheim .
Schnell wagten sich Marianne und ihr Mann Lutz an die gedankliche Vorbereitung für ein neues geräumiges Tierheim heran. Ab 1988 wurde der Plan in die Tat umgesetzt. Dank vieler hilfreicher Händen, die circa 6000 Stunden ehrenamtlich am Bau mitwirkten, konnte das neue Tierheimgebäude, welches über Spenden und öffentliche Mittel finanziert wurde, 1990 eingeweiht werden.
Seitdem waren immer wieder Anbauten, Umbauten und Renovierungsarbeiten notwendig. Seit 2012 produziert das Heim für Tiere seinen Strom über eine Photovoltaikanlage teilweise selbst. Stillstand gab es mit dieser Chefin nicht.
Marianne Wendes freundlicher und geschickter Umgang mit Menschen und Ämtern brachte ihr große Anerkennung und Entgegenkommen ein. Doch so manche strapaziöse Tätigkeit forderte ihr viel Kraft ab. So musste sie, allerdings nicht immer allein, von der Polizei oder anderen Personen gerufen, mitten in der Nacht ausrücken, um hilfebedürftige Tiere einzufangen und zu beherbergen. Manchmal waren diese nächtlichen Aktionen nicht ganz ungefährlich: Nicht jedes Tier ist mit seiner Rettung einverstanden.
Sie hatte neben der Führung der ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Tierschutzvereins auch die Verantwortung, etwas auf die schiefe Bahn gekommene Jugendliche, die ihr von den Gerichten zur „Sühnearbeit“ zugeteilt wurden, zu fordern und zu betreuen.
Und wenn ein Tierheimdienst nicht besetzt war, dann putzte eben die Vorsitzende den Katzentrakt. Und das kam nicht nur einmal wöchentlich vor. Grob überschlagen verdanken circa 25.000 Tiere der langjährigen Vorstandsvorsitzenden ein neues, oftmals besseres Leben. Sie machte keinen Unterschied, ob Achatschnecke oder Zebrafink, ob alt, krank oder schwierig. Jedes Lebewesen konnte sich auf ihre Hilfe verlassen.