Der neue Schlossherr in Unterleinleiter
Autor: Thomas Weichert
Unterleinleiter, Freitag, 29. Oktober 2021
Personalie Der Unternehmer Ludwig Fleckenstein aus Bad Mergentheim hat das Schloss von Knut Arndt übernommen. Die Gemeinde hatte auf ihr Vorkaufsrecht verzichtet. Der 70-Jährige will das Anwesen auch als Feriensitz für seine Familie nutzen – und Kunst und Musik weiter fördern.
Der 70-jährige Unternehmer Ludwig Fleckenstein aus dem unterfränkischen Bad Mergentheim ist der neue Eigentümer von Schloss Unterleinleiter . Mit einem bunten Blumenstrauß begrüßte ihn Bürgermeister Alwin Gebhardt (DWV) in der Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend.
Der neue Schlossherr war eigens von einer Führungskräftetagung aus Frankfurt am Main angereist , um sich vorzustellen. „Es ist mir ganz wichtig, dass ich mich hier vor dem Gemeinderat auch zeige“, betonte Fleckenstein, der nach einer fünfminütigen Rede wieder nach Frankfurt zurückfuhr.
Zuvor hatte Gebhardt das Wirken und Schaffen des bisherigen Schlossherrn Knut Arndt gewürdigt, der das Schloss 1985 in einem „traurigen Zustand“ von der Gemeinde übernommen und daraus ein wahres Juwel gemacht hätte. Arndt konnte selbst nicht kommen. Seinem unermüdlichen Einsatz, seinem Fachwissen und ausgeprägten Geschmack, seinen finanziellen Möglichkeiten, aber auch seiner Liebe und jeder Menge Herzblut sei es zu verdanken, dass Arndt während einer 36-jährigen Renovierungszeit ein prunkvolles, herrschaftliches und äußerst gepflegtes Ensemble aus dem Schloss selbst und dem dazugehörigen Schlosspark gemacht habe, sagte der Rathauschef.
Die Kosten seien zwar nie bekannt geworden, aber man spreche von einem zweistelligen Millionenbetrag. Arndts Ziel sei klar gewesen: „Alles sollte perfekt hergestellt werden. Dies ist in überragender Weise gelungen“, lobte Gebhardt, der Arndt für dessen Lebenswerk den Dank der Gemeinde Unterleinleiter aussprach.
Der neue Schlossherr dankte den Räten, dass die Gemeinde auf ihr Vorkaufsrecht verzichtet habe. Der Erwerb des Schlosses sei für ihn und seine Familie – Fleckenstein hat sechs Töchter und ist mit einer Italienerin verheiratet – „ein absoluter Glücksfall“.
„Es bleibt alles so wie es ist, denn es ist alles perfekt und wunderschön“, versprach Fleckenstein, der einst aus einem Ein-Mann-Betrieb eine Unternehmensgruppe aus ganz unterschiedlichen Branchen mit 500 Beschäftigten gemacht hat. Von Hightech bis Handel, von Gastronomie bis hin zu einem Golfplatz ist alles unter dem Dach der Unternehmensgruppe zu finden. Fleckenstein gilt aber auch als ein sehr sozial eingestellter Mensch, der versucht, Bedürftigen , vor allem älteren Menschen , zu helfen. Es sind inzwischen einige Hundert „Tafelleute“, die täglich ein warmes Mittagessen im Großraum Würzburg bekommen.