Das Böllergeschäft fällt wieder aus
Autor: Petra Malbrich
LKR Forchheim, Donnerstag, 30. Dezember 2021
Silvester Es gibt pandemiebedingt erneut kein Feuerwerk zum Jahreswechsel. Dies ist eine Katastrophe für die Pyrotechniker Jürgen Leppert und Thomas Kawala aus dem Kreis Forchheim. Feuerwerke wurden aber im Ausland gekauft.
„Dass man Versammlungen unterbinden möchte, ist verständlich. Doch dazu hätte das Versammlungsverbot gereicht“, findet Jürgen Leppert. Er ist Pyrotechniker im Nebenerwerb und nicht von dem Verkauf der Silvesterfeuerwerke abhängig. Doch er befürchtet: „Viele werden aufgeben, auch Händler.“ Das habe er von Kollegen bereits gehört.
Diese rigorose Entscheidung ist für den Pyrotechniker aus Forchheim nur schwer nachvollziehbar. Vor allem, weil die Begründung, dass man die Krankenhäuser nicht mit feuerwerksbedingten Schwerverletzten belasten wolle, nicht stimme. „Das ist meist auf Alkohol zurückzuführen“, bestätigt der Pyrotechniker Thomas Kawala aus Gräfenberg, und nicht auf das Silvesterfeuerwerk.
Böller aus dem Ausland
Der eine oder andere Silvesterfreund hat seine Raketen und Böller im benachbarten osteuropäischen Ausland gekauft, was erlaubt ist. „Die Politik hat nun geschafft, das allen Leuten mitzuteilen“, klagt Kawala. Er wisse, dass beispielsweise in Polen Läden an der Grenze zu Deutschland gemietet wurden, um Silvesterfeuerwerk zu verkaufen. Es werde wegen des Verkaufsverbots in Deutschland auch Feuerwerk selbst gebastelt. Auch dies sei eine Gefahr für schwere Verletzungen.
Ein Feuerwerksverbot sollte laut Politik gut für die Allgemeinheit sein, um die Pandemie und deren Folgen zu bekämpfen. Wenn dem so sei, müssten die Verluste durch das Verbot von der Allgemeinheit kompensiert werden, meinen die Pyrotechniker. Doch der Einzelhandel ist davon ausgenommen. Nur Fixkosten können angegeben werden, die aber für die Pyrotechniker kaum anfallen.
Kein Umsatzausgleich möglich