Bündnis fordert 30-Minuten-Takt
Autor: Thomas Weichert
Ebermannstadt, Montag, 01. November 2021
Verkehr Die Petition für den Ausbau der Wiesenttalbahn ist gestartet. Ein breites Bündnis erhofft sich dadurch einen Attraktivitätsschub für die Strecke von Forchheim nach Ebermannstadt und weiter in die Fränkische Schweiz.
Ein breites überparteiliches Bündnis von Initiativen und Einzelpersonen macht sich mit einer Petition an den Bayerischen Landtag für die Wiesenttalbahn als attraktives Nahverkehrssystem von Forchheim nach Ebermannstadt und weiter in die Fränkische Schweiz stark. Kernforderungen der Petition sind die kurzfristige Einführung eines 30-Minuten-Takts, eine attraktive Gestaltung der Haltestellen, optimale Verknüpfungen zwischen Bahn und Bus sowie mittelfristig die Verlängerung des regulären Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) in das Obere Wiesenttal. Letzteres diene vor allem der Entlastung der Stadt Ebermannstadt vom Durchgangsverkehr, hieß es bei einer Pressekonferenz im „Schwanenbräu“.
Zu den Initiatoren gehören sowohl die Forchheimer Bundestagsabgeordnete Lisa Badum ( Bündnis 90/Die Grünen ) als auch die Ebermannstadter Bürgermeisterin Christiane Meyer . Die Bürgerinitiative „Pro Wiesenttal ohne Ostspange“ (Biwo) unterstützt das Aktionsbündnis ebenso wie der Verkehrsclub Deutschland ( VCD ), der Allgemeine Deutsche Fahrradclub ( ADFC ), Transition Forchheim, die Bewegung ökologische Region Fränkische Schweiz (BÖR) sowie die Energie- und Klima-Allianz Forchheim.
Initiiert wurde das Bündnis auch von den Kreisräten Christian Kiehr, Matthias Striebich und Elisabeth Krause. Die Bundestagsabgeordnete Lisa Badum , Klimaexpertin ihrer Fraktion, stellte fest: „Die Verlagerung des Verkehrs auf öffentliche Verkehrsmittel muss viel schneller und umfassender als bisher erfolgen. Der Ausbau der Schiene als klimaschonende und attraktive Alternative zum motorisierten Individualverkehr ist dabei auch im Wiesenttal eine der vorrangigen Maßnahmen.“
„Bau der Ostspange unnötig“
Wie Badum weiter erklärte, könne man die Potenziale der Fränkischen Schweiz mit dem Bahnverkehr gleichermaßen für den Umweltschutz nutzen, aber damit auch den Tourismus fördern. Bürgermeisterin Meyer betonte die essenzielle Bedeutung der Bahnstrecke für Ebermannstadt . „Eine deutliche Verbesserung ist unbedingt erforderlich, um die Lebensqualität im Wiesenttal durch eine bessere Anbindung und eine Entlastung vom Verkehr zu erreichen“, machte sie deutlich.
Guido Rasek von der Bürgerinitiative pro Wiesenttal ohne Ostspange betonte, dass der Ausbau der Bahnstrecke notwendig sei, um eine attraktive Alternative zum Autoverkehr zu schaffen und damit für die dringend erforderliche Entlastung des Wiesenttals vom Autoverkehr zu sorgen. Damit wird aus Sicht der Bürgerinitiative der Bau der Ostspange mit den erheblichen negativen Folgen für Umwelt, Natur, Menschen, Landwirtschaft und Klima unnötig. Dieter Hoch (BÖR), der auch den Bund Naturschutz (BN) vertrat, fordert einen Ausbau bis zur Endstation Behringersmühle, die der Brückenkopf für den Zugverkehr in die ganze Fränkische Schweiz werden müsse. Nicht nur bis Streitberg.