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Bewunderung der bedrohten Welt


Autor: Redaktion

Neunkirchen am Brand, Mittwoch, 22. Juni 2022

Kultur  Eine neue Ausstellung im Felix-Müller-Museum zeigt Ölbilder und Aquarelle aus Italien, Norwegen und Deutschland – Bilder, die Stationen des Lebensweges von Arne Stahl sind.
Blick in die Ausstellung „Was die Augen denken – Arne Stahl zu Gast bei Felix Müller“ in Neunkirchen am Brand


Die neue Ausstellung „Was die Augen denken – Arne Stahl zu Gast bei Felix Müller “, ist vom 26. Juni bis 11. September im Felix-Müller-Museum im Zehntspeicher in Neunkirchen am Brand zu sehen. „Zertrennen, zerstören und entwerten ist meine Aufgabe nicht, vielmehr Bilder zu schaffen aus dem Leben, für das Leben und zum Leben“, beschreibt Arne Stahl , der neue Gast im Museum, seine Motivation zu malen.

Arne Stahl (Jahrgang 1963) studierte Kunsterziehung und Germanistik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen/Nürnberg bei Professor Haas und Wendelin Kusche, große Maler der „alten Schule“. Seit 1989 ist er freischaffend tätig, lebt teilweise in der Toskana und leitet dort auch Malkurse (www.malkurstoskana.com).

Transformation

Der Ausstellungstitel „Was die Augen denken“ – frei nach Paul Cézanne – drückt die Dualität aus, auf die es dem Maler ankommt: das Sehen und seine „gedachte“ Transformation in Bilder . Auf der einen Seite das passive Aufnehmen der Gegenstände, auf der anderen Seite die ersonnenen Strukturen, Kompositionen und Farbgebilde.

Die Ausstellung zeigt Ölbilder und Aquarelle aus Italien, Norwegen und Deutschland: Bilder , die sich aus Gegenständen formen, die Stationen seines Lebensweges sind. Die figürliche Malerei ist für Arne Stahl die ganz persönliche Möglichkeit, seine Wertschätzung und Bewunderung gegenüber der bedrohten Welt auszudrücken. Sie ist eine Huldigung an Schönheit, Harmonie und Sinn – ein Bekenntnis zum perfekten Zusammenspiel, das sich dem offenbart, der es zu sehen vermag. Auch die dunklen Kontraste und Gefahren gehören dazu. Jedes Bild ist ein Versuch, diesem Besonderen durch Formen und Farben Gestalt zu geben. Arne Stahl ist kein naturalistischer Maler, er lässt die Natur in seinen Bildern neu entstehen, ohne sie imitieren zu wollen.

Das Imitieren oder Kopieren der Natur lag auch Felix Müller (1904 – 1997) zeitlebens fern. Er ging als Bildhauer und Maler seinen Weg zwischen Expressionismus und einem Symbolismus mit eigener Bildsprache. Die in der Ausstellung zu sehenden Blumenbilder der 1980er Jahre vermitteln einen Blick auf ein farbenfrohes, fantasiegeleitetes Alterswerk.

Öffnungszeiten

Die Ausstellung ist sonntags, 15 bis 17 Uhr, und montags (außer Feiertage), 10 bis 14 Uhr zu besichtigen. Führungen sind auf Nachfrage möglich, Telefon 09561/4274359. red