Beschluss für Bebauungsplan gefasst: Solarpark bei Poxstall kann kommen
Autor: Carmen Schwind
Ebermannstadt, Donnerstag, 12. August 2021
Mit einer Gegenstimme wurde in der jüngsten Sitzung des Ebermannstadter Bau- und Umweltausschusses der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan „So...
Mit einer Gegenstimme wurde in der jüngsten Sitzung des Ebermannstadter Bau- und Umweltausschusses der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan „Solarpark -Poxstall“ gefasst. Auf einer Fläche im Westen von Poxstall am Poxstaller Berg soll eine Photovoltaik-Freianlage errichtet werden. Die erwartete Stromerzeugung der vorgesehenen Anlage auf dieser Fläche entspricht 64 Prozent des Strombezugs aus dem öffentlichen Stromnetz in Ebermannstadt . Damit würde sich in Ebermannstadt die bilanzielle Eigenversorgungsquote auf 83 Prozent erhöhen.
Gegen den Solarpark spricht sich Patrick Bernard aus. Er hat ein Gewerbe angemeldet und verkauft Strom, denn er hat Dächer angemietet, auf denen Solaranlagen angebracht sind. Deshalb fordert er von der Stadt, dass diese auf gemeindlichen Gebäuden ebenfalls Solaranlagen anbringt und Auflagen für private Gebäude erlässt, dass hier ebenfalls Photovoltaikanlagen auf den Dächern angebracht werden.
Mehr Verbiss befürchtet
Als Jäger zeigt er auf, dass man am geplanten Zaun des Solarparks Wild nicht mehr mit Kugeln schießen könne, da das Gelände dann nicht mehr einsehbar sei. „Die Photovoltaikanlagen stehen am Waldrand. Hier waren Äsungsflächen für Rehwild. Da konnte man immer viele Rehe beobachten“, berichtet Bernard. Fallen die Flächen weg, könnte sich das Wild in den Wald zurückziehen und der Verbiss würde dann immer mehr werden. Das hätte zur Folge, dass die Jäger mehr schießen müssen. Außerdem weist er darauf hin, dass die Flächen bisher landwirtschaftlich genutzt wurden.
Drei Hektar des Solarparks gehören dem Landwirt Edmund Herbst. Er versorgt seine Landwirtschaft bereits mit eigenem Solarstrom , denn er hat auf seinen Dächern Photovoltaikanlagen angebracht. „Wir haben etwa 5000 Kilowatt Eigenverbrauch“, sagt er und erzählt, dass sich in einem Solarpark kleine Tiere, wie zum Beispiel Hasen, gern aufhalten. „Für uns ist der Solarpark ein gutes Zusatzeinkommen und wir tun etwas für Klima und Umwelt“, erklärt der Landwirt .
Er findet es auch gut, dass sich alle Bürger beteiligen und investieren können: „Die bekommen Rendite. Das ist nicht schlecht, denn man bekommt doch heute keine Zinsen für sein Geld.“ Für die Zukunft brauche man einfach einen Mix aus regenerativen Energien . „Es ist doch ideal, wenn der Strom gleich vor Ort entsteht. Früher hat man darüber nicht nachgedacht, denn da hat jeder gedacht, der Strom kommt halt aus der Steckdose“, meint Herbst.