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Förster warnen vor der momentan starken Ausbreitung der Waldschädlinge


Autor: Redaktion

LKR Coburg, Mittwoch, 09. Mai 2018

Die Wälder im Coburger Land sind von massiven Schäden durch die Winterstürme "Burglind" und "Friederike" verschont geblieben. Dennoch finden sich in vielen Waldbeständen noch immer einzelne nicht aufg...
Schadinsekten lieben solche angeschobenen Fichten  Foto: Wolfgang Weiß


Die Wälder im Coburger Land sind von massiven Schäden durch die Winterstürme "Burglind" und "Friederike" verschont geblieben. Dennoch finden sich in vielen Waldbeständen noch immer einzelne nicht aufgearbeitete, geworfene und angeschobene Bäume. Darauf weist Oliver Kröner, Bereichsleiter Forsten vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Coburg (AELF), in einer Pressemitteilung hin. Zum Problem könne dies vor allem werden, wenn es sich dabei um Fichten handelt, so Kröner weiter. Der extrem trockene April und die hohen Lufttemperaturen begünstigen rindenbrütende Insekten wie die Borkenkäfer "Buchdrucker" und "Kupferstecher". Sie bohren sich bevorzugt in Bäume ein, deren Wasserversorgung beeinträchtigt oder unterbrochen ist. In diesen Stämmen finden sie optimale Bedingungen für die Ablage ihrer Eier und die Entwicklung ihrer Nachkommen. "Um einer Massenvermehrung von Borkenkäfern vorzubeugen, ist eine zeitnahe Aufarbeitung der einzelnen geworfenen oder angeschobenen Bäume wichtig", betont Oliver Kröner. Denn ein Buchdruckerweibchen könne bei günstigen Bedingungen im Laufe einer Vegetationsperiode mit drei Jungkäfergenerationen und zwei Geschwisterbruten mehr als 100 000 Nachkommen erzeugen. Bei einer solchen Massenvermehrung seien dann auch gesunde Fichten gefährdet. Kröner: "Sie können sich nicht gegen Hunderte und Tausende von einbohrenden Käfern wehren und sterben dann ab."
"Unter idealen Bedingungen dauert die Entwicklung einer Borkenkäfergeneration nur sechs Wochen", so Kröner. Die Forstverwaltung fordert daher alle Waldbesitzer auf, ihre Fichtenbestände möglichst ab sofort bis in den Herbst hinein mindestens einmal im Monat auf Borkenkäferbefall zu überprüfen. Das Zeichen für einen Borkenkäferbefall ist das sich in Rindenschuppen oder Spinnweben in Bodennähe ansammelnde Kaffeepulver-ähnliche Bohrmehl. Er weist darauf hin, dass befallene Fichten unverzüglich gefällt und die Stämme dann mindestens 500 Meter aus dem Wald herausgefahren werden müssen. Auch befallene Wipfelstücke und Äste müssen weit genug aus dem Wald gebracht oder im Wald gehäckselt werden. Entscheidend sei, dass sich Borkenkäferbruten nicht mehr weiterentwickeln und durch Ausflug gesunde Fichten befallen können. Waldbesitzern die nicht aktiv würden, drohe eine staatliche Ersatzvornahme, die Verhängung eines Zwangsgelds und Schadensersatzforderungen geschädigter Waldnachbarn, warnt Kröner. red