Der Förderkreis "pro musica" Höchstadt nimmt Abschied von Gerhard Constien. Der Initiator und langjährige Vorsitzende der Kultureinrichtung starb Anfang August nach einem inhaltlich reichen Leben.

Dessen letzte und tragende Station war dem in Bremen Geborenen durchaus nicht in die Wiege gelegt; nun sagte er seiner Musikerfamilie, diesem Ort und seinem Kulturanliegen Adieu.

Constien gründete "pro musica" 1986. Auf seine Initiative hin formierte sich der Förderkreis als "Verein", da die - vorher eher "freischwebenden", gleichwohl ambitionierten - musikalischen Veranstaltungen des Gymnasiallehrers Klaus-Dieter Stolper eines gesicherten finanziellen Unterbaus bedurften und das musikalische Angebot durch mehrere Konzerte pro Jahr erweitert werden sollte.

Raum schaffen

Aber es ging dem Verein und seinem rührigen Initiator nicht nur um Geld, sondern auch um geeignete Veranstaltungsräume in der Stadt, die damals völlig fehlten. Hier erwies sich Constien als erfolgreicher Kämpfer etwa für die temporäre Nutzung des Kommunbrauhauses, später als Freund des Schlossgewölbes, für dessen geeignete Bestuhlung er sorgte.

Über Leben und "Bauen" hinaus ("bauen" in mehrfachem Sinn) finden sich in der Regel relativ wenige Menschen, die eine Kommune prägen. Constien hat Höchstadt geprägt - vor allem auch durch sein Ehrenamt als Vorsitzender und Gestalter.

Die Mitglieder des Förderkreises "pro musica" betonen in ihrem Nachruf auf ihren Gründer, dass sie "sein uneigennütziges Wirken, seinen Sachverstand und die Beharrlichkeit schätzten, mit der er unsere musikalisch-kulturellen Belange vertrat".

In Bewegung gebracht

Gerhard Constien habe Türen und Herzen geöffnet für Dinge, die der Ort bislang nicht kannte. In Höchstadt sei "diese durch und durch integere Persönlichkeit ein nahezu hanseatischer Beweger" gewesen, der mit seiner Mannschaft Maßstäbe gesetzt habe.