Florian Köhler (AfD) hätte mehr erwartet, Verena Scheer (FW) ist zufrieden
Autor: Michael Memmel
LKR Bamberg, Sonntag, 14. Oktober 2018
Der große Gewinner des Abends im Landkreis Bamberg ist hin und hergerissen - 14,46 Prozent hat er erreicht. Denn AfD-Kandidat Florian Köhler hätte sich auf Länderebene noch mehr erwartet. Aber mit sei...
Der große Gewinner des Abends im Landkreis Bamberg ist hin und hergerissen - 14,46 Prozent hat er erreicht. Denn AfD-Kandidat Florian Köhler hätte sich auf Länderebene noch mehr erwartet. Aber mit seinem eigenen Abschneiden im Stimmkreis Bamberg-Land ist der Hufschmied zufrieden. "Das ist genau das, was ich erwartet habe."
Stabile bürgerliche Mehrheit
Langfristig, so seine Einschätzung, werden die etablierten Parteien nicht darum herumkommen, mit der AfD zusammenzuarbeiten. Schon heute wäre eine "stabile bürgerliche Mehrheit" mit CSU, AfD und FW möglich, sagt Köhler.
Grünen-Kandidat Georg Lunz (12,94 Prozent) wiederum findet "Es ist schlimm, dass Köhler und die AfD so viel gewonnen haben. Es schockiert mich, dass es so viele AfDler aus dem Landkreis gibt."
Persönlich sei er enttäuscht, weil er schon gehofft hatte, mehr zu holen als die AfD. Deren gutes Ergebnis habe sich jedoch schon im Straßenwahlkampf abgezeichnet. Die AfD habe unbegründete Ängste, zum Beispiel vor einer Islamisierung, geschürt - das sei ausschlaggebend. Auch wenn er den Rechtsrutsch frappierend finde, verbuche er den Wahlkampf als gute Erfahrung und nehme viele positive Eindrücke mit.
FDP-Kandidat Martin Wünsche (4,69 Prozent) erklärt trotz des persönlichen Scheiterns an der Fünf-Prozent-Hürde, dass ihm der Social-Media-Wahlkampf positiv in Erinnerung bleibe. Bei den Likes steche er ganz gut heraus, darum hatte er beim Stimmergebnis mehr erwartet. Das gelte auch insgesamt für die FDP-Stimmen.
Landesschnitt erreicht
Doch habe er sein Ziel geschafft, den Landesschnitt zu erreichen. Wünsche sei nun fünf Jahre in der FDP und werde unabhängig von dem Wahlergebnis weiter für Ziele und Vision der Liberalen kämpfen. Dass die AfD stark sein werde, sei zu erwarten gewesen. Sie sei eine demokratisch gewählte Partei und habe ihre Daseinsberichtigung.