Flächennutzungsplan wird neu erstellt
Autor: Sylvia Hubele
Hallerndorf, Mittwoch, 03. Juli 2019
Ein Büro aus Bamberg rollt die bereits vor zehn Jahren beschlossene Planung für Hallerndorf von vorne auf. Für die Baugebiete in Haid und Schnaid wurden vier Unternehmen mit den Kanalbau- und Wasserversorgungsarbeiten beauftragt.
Damit die bereits vor mehr als zehn Jahren beschlossene Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Hallerndorf endlich Wirklichkeit wird, stellte sich das Büro für Städtebau und Bauleitplanung Wittmann, Valier und Partner aus Bamberg den kritischen Blicken der Hallerndorfer Gemeinderäte.
Gerhard Bauer von der WG Hallerndorf merkte an, dass im Gemeinderat bereits viele Beschlüsse bezüglich der Ausweisung neuer Wohn- und Gewerbeflächen gefasst worden seien. Diese würden vom Büro berücksichtigt, versicherte Leonhard Valier. Er werde die aktuelle Bedarfsberechnung den bereits gefassten Beschlüssen gegenüberstellen und daraus ein belastbares Konzept entwickeln.
Da das Büro jedoch die Unterlagen des vorher mit der Erstellung des Flächennutzungsplanes beauftragten Büros nicht nutzen kann, "fangen wir zeichnerisch gewissermaßen bei Null an", erläuterte Valier. Die Planungskosten hängen von der Größe des Gemeindegebietes ab und liegen bei einem Flächennutzungsplan bei etwa 150 000 Euro, für den Landschaftsplan kämen noch einmal 50 000 Euro dazu. Bei der Erstellung des Flächennutzungsplanes sind allerdings auch die Bürger beteiligt.
Hier gab Thomas Sawinsky (WG Schlammersdorf) allerdings zu bedenken, dass die Gemeinde bereits viele Projekte mit Bürgerbeteiligung am Laufen habe. Den Vorschlag für das Beteiligungskonzept werde das Büro eng mit dem am Isek-Verfahren (städtebauliche Entwicklung) beteiligten Büro Arc-grün und der Verwaltung abstimmen, so dass ein vernünftiges neues Konzept entstehe, versicherte Valier.
Die Kosten explodieren
Ob die für den Flächennutzungsplan benötigte Summe im Etat der Gemeinde eingeplant sei, danach erkundigte sich Werner Fischer (WG Hallerndorf) bei Bürgermeister Torsten Gunselmann (FWG) und bekam zur Antwort, dass dafür eine Summe vorgesehen sei. Wegen der Kostenexplosion im Rohrleitungs- und Tiefbau ist die Erschließung neuer Baugebiete durch den Wasserzweckverband der Eggolsheimer Gruppe nicht mehr durch den Beitrag gedeckt.
Die Verbandsversammlung des Wasserzweckverbandes hatte daher beschlossen, die ungedeckten Kosten auf die jeweiligen Bauplätze umzulegen. Für die Erschließung des Baugebietes am "Hasengarten" in Schnaid betragen die geschätzten Kosten 110 000 Euro, durch den Beitrag sind jedoch nur 23 824 Euro gedeckt. Das Defizit von 86 176 Euro wird auf die Bauplätze verteilt. Dem Beschluss des Wasserzweckverbandes stimmten die Gemeinderäte einstimmig zu, so dass bei der Erschließung neuer Baugebiete kein Defizit für den Wasserzweckverband entsteht.
Matthias Erlwein (JAB) vermutete, dass damit die Preise für die Baugrundstücke extrem steigen könnten. Dem stimmte Bürgermeister Gunselmann zu, und er wies gleichzeitig darauf hin, dass nicht nur die wesentlich höheren Kosten für den Rohrleitungs- und Tiefbau, sondern auch die höheren Kosten für den Straßenbau dafür ursächlich sind: "Die Kosten für die Erschließung werden vollständig auf die künftigen Grundstücksbesitzer übertragen."