Finzels emotionale Brandrede
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Ebersdorf, Montag, 22. November 2021
Fussball Ebersdorfs Sponsor geigte nach der Derbypleite gegen Lichtenfels den Spielern die Meinung. Er sprach sogar von Arbeitsverweigerung und forderte mehr Biss. Mit Erfolg: Die Sylvianer schossen acht Tore - eine Bestandsaufnahme.
Stefan Finzel platzt der Kragen. Wutentbrannt stürmt der Großsponsor auf den Rasen und ruft seine Spieler zusammen. Die wollten nach der 0:3-Derbypleite gegen Lichtenfels - wie so oft in dieser Vorrunde - mit gesenktem Haupt in die Katakomben schleichen. Doch Özdemir, Böhnlein, Engelmann & Co. haben die Rechnung ohne ihren "Chef" gemacht. Mit deutlichen Worten vermittelt der Geldgeber seinen Landesliga-Kickern, was er von deren Leistung hält. Finzel spricht sogar von Arbeitsverweigerung und Rufschädigung für den Verein und für seine Firma.
Brandrede trägt Früchte
Es war ein bemerkenswerter Auftritt mit Initialzündung, denn die Brandrede erfüllte ihren Zweck - zumindest kurzfristig. Am Samstag darauf präsentierte sich der Aufsteiger, der bis dahin mit zehn Punkten abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz der Vorrundengruppe A der Landesliga Nordwest rangierte, wie ausgewechselt. Plötzlich kombinierten Carl, Autsch, Heidenreich, Bergmann & Co. so, wie es sich die Ebersdorfer Verantwortlichen von Saisonbeginn an erhofft hatten. Gleich acht Mal trafen sie beim SV Euerbach ins Schwarze. Bei einem Gegner, für den es immerhin um alles oder nichts, sprich um das Erreichen der Aufstiegsrunde ging.
Vier neue Spieler sollen kommen
Stefan Finzel sah sich bestätigt. Wie schon beim klaren 5:2-Auswärtssieg in Friesen ließ er es sich nämlich nicht nehmen, bei dieser wichtigen Partie dabei zu sein, um so seinem flammenden Appell noch einmal Nachdruck zu verleihen. Jetzt ist der Gönner zuversichtlich, dass das Minimalziel - nämlich der Klassenerhalt - im Frühjahr realisiert wird. Allerdings warnt er: "Wir müssen kämpfen, von Spiel zu Spiel denken und dürfen die Situation nicht unterschätzen. Es wird schwer."Elf der 13 gewonnenen Punkte retten die Sylvianer über den Winter und nehmen sie mit in die neue Tabelle. Ein Ruhekissen ist diese Ausgangsposition aber nicht, deshalb werden die Ebersdorfer nach den Worten Finzels auch nichts dem Zufall überlassen: "Wir wollen noch mindestens vier neue Spieler im Winter verpflichten. Wir bräuchten vor allem einen Stoßstürmer, einen Innenverteidiger und auch auf der Torwartposition ist eine Ergänzung wünschenswert."
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