Feuerwehrkosten auf Prüfstand
Autor: Werner Baier
Pettstadt, Dienstag, 27. Februar 2018
Pettstadt überlegt, für die Dienste ihrer freiwilligen Wehr künftig Gelder einzutreiben.
Eine freiwillige Feuerwehr übernimmt den Brandschutz, löscht und rettet, wenn es brennt oder jemand verunglückt ist. So einfach, wie man annehmen sollte, ist das aber nicht - nicht in einem Land mit Hunderttausenden von Gesetzen, Vorschriften und Bestimmungen. Es bedarf hierzulande einer vom Gemeinderat beschlossenen Satzung für die Feuerwehr, damit die Aktiven eines 1870 gegründeten Feuerwehrvereins im Bedarfsfall auch ihres Amtes walten dürfen.
Über diesen Umstand wunderte sich in der jüngsten Gemeinderatssitzung in Pettstadt der SPD-Rat Günter Stark. Nach Belehrung über die alternativlose Regelung stimmte Stark dann der neu formulierten Feuerwehrsatzung zu. Somit ist klargestellt, dass der Feuerwehrverein Pettstadt beauftragt ist, die Pflichtaufgabe der Gemeinde in Sachen Brand- und Katastrophenschutz wahrzunehmen.
Wichtigster Fortschritt in Zeiten des Genderwahns: Die Satzung ist nun geschlechtsneutral formuliert. Sie regelt also auch den Einsatz der Feuerwehrfrauen und -männer. Nicht, dass man so einfach von Feuerwehrkameraden sprechen kann. Das ist nicht mehr korrekt. Im Übrigen wurde einigen Neuerungen der Feuerwehrgesetze Rechnung getragen. Wie bisher kann der Feuerwehrverein den Kommandanten und seinen Stellvertreter wählen. Berufen werden die beiden erst durch
Gemeinderatsbeschluss.
Dickes Ende?
Mit Blick für das, was nicht ist, aber sein könnte, reklamierte Alexander Hummel (CSU) das Fehlen einer Satzung zum Ausgleich der Kosten von Feuerwehreinsätzen. Bislang verlangt Pettstadt für die guten Dienste ihrer freiwilligen Feuerwehr keinen Kostenersatz. Kosten entstehen der Gemeinde aber, zum Beispiel für Gerätehaus und Fahrzeuge oder für den Verdienstausfall von Feuerwehrleuten im Einsatz. Viele Gemeinden haben längst Regelungen getroffen, sich einen Teil dieser Kosten zurückzuholen - meist bei Versicherungen der Haus- oder Kraftfahrzeugbesitzer und in der Regel für technische Hilfeleistungen, Pettstadt nicht. Die Gemeindeverwaltung wurde deshalb beauftragt, Informationen einzuholen und einen Vorschlag zu unterbreiten. Die neue Feuerwehrsatzung bekommt also möglicherweise noch ein dickes Ende.Einverstanden war der Gemeinderat ferner mit der Beteiligung an der Bündelausschreibung für den gemeindlichen Strombezug. Bei 210 000 Kilowattstunden im Jahr lohnt sich die gemeindeübergreifende Suche nach dem günstigsten Lieferanten, vor allem, weil Pettstadt weiterhin Strom aus erneuerbaren Energiequellen verbrauchen will.
Beschwerden über Firma
Sebastian Dennerlein (CSU) gab im Gemeinderat Beschwerden einiger Pettstadter über die Arbeitsweise der Firma weiter, die derzeit das Glasfaserkabel in der Gemeinde verlegt. Es geht dabei nicht nur um Abfallreste an den Baustellen, sondern auch um teils erhebliche Eingriffe in das Grundstücksrecht. Bürgermeister Jochen Hack (FWG) sagte eine Prüfung durch die Gemeindeverwaltung zu. Unter anderem wird man den aus Polen stammenden Bauarbeitern erklärten müssen, dass man hierzulande nicht einfach in einem Fluss angeln darf, um sich mit frischem Fisch zu versorgen ...Bei einem anderen Nahversorgungsproblem zeichnet sich für die Pettstadter überraschend eine Teillösung ab: Adam Krapp hat für den ehemaligen Friseursalon auf seinem Anwesen an der Hauptstraße eine Nutzungsänderung beantragt.
Das Geschäft soll zu einer Pizzabäckerei mit Backwaren-Shop umgebaut werden. Betreiber wird ein am Ort bekannter Pizzabäcker sein.