Feuerwehr gerufen, obwohl nicht zuständig

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Ein ungewöhnlich aktives Jahr liegt hinter der Freiwilligen Feuerwehr Affalterthal. Wie dem Rückblick des Kommandanten Siegfried Dietel zu entnehmen war, gab es insgesamt 15 Einsätze, darunter waren a...

Ein ungewöhnlich aktives Jahr liegt hinter der Freiwilligen Feuerwehr Affalterthal. Wie dem Rückblick des Kommandanten Siegfried Dietel zu entnehmen war, gab es insgesamt 15 Einsätze, darunter waren auch zwei Übungseinsätze in Obertrubach und der Gemeindefeuerwehrtag, die ebenfalls als Einsätze gewichtet werden.

"Die Feuerwehr wird immer öfter gerufen, obwohl sie nicht immer zuständig ist", monierte Dietel und nannte als Beispiel eine Alarmierung nachts um 1 Uhr an den Zwickstein, wo die Wehr zusammen mit der Wehr aus Egloffstein eine Baumspitze vom Straßenbahnrand entfernte. Oder ein weiterer Einsatz, wo sich der Stein, der mit 80 Zentimeter mal 80 Zentimeter Größe angegeben war, als Pflasterstein entpuppte, den der Anrufer bei der Leitstelle auch hätte selbst von der Straße entfernen können.

Es gab noch weitere Einsätze dieser Art für die Feuerwehr: einmal die Beseitigung eines Wespennestes, einmal wurde sie zu einem - wie sich später herausstellte - angemeldeten Restholzfeuer gerufen, und einmal war die Fällung eines etwas schiefen Baumes neben einer Stromleitung gewünscht. Die Rettungsleitstelle, so machte Kreisbrandmeister Marc Meier in seinem Grußwort deutlich, habe oft nur eine knappe Minute Zeit, um vom Anrufer zu erfahren, was eigentlich los sei. Dazu komme, dass die gemachten Angaben oftmals ungenau seien, um das Ausmaß des Notfalls zu erfassen. In solchen Fällen gelte die Devise, lieber doppelt zu schicken, als gar nicht. Dietel wies darauf hin, dass Einsätze, die nicht der Rettung von Menschen dienen, für den Anrufer kostenpflichtig sind.

Unfall mit Verletzten

Es gab auch wichtige Einsätze wie den Unfall am Ortseingang von Affalterthal, wo zwei Fahrzeuge zusammenstießen und vier Verletzte zu versorgen waren, oder einen Flächenbrand. Dazu kamen weitere Einsätze wie die Verkehrsführung beim Eicher-Treffen, die interkommunale Übung mit 14 Wehren in Obertrubach oder die Feuerwache beim Johannisfeuer. Das Jahr fand mit der Leistungsprüfung im Sommer im Bereich Fortbildung ihren Höhepunkt.

Über 48 Aktive verfügt die 1889 gegründete freiwillige Feuerwehr, die seit vergangenem Jahr mit "Vroni" Hubert eine Vereinschefin hat. Darunter sind elf Atemschutzträger, die heuer durch zwei Neuaufnahmen noch verstärkt werden.

Dietel machte deutlich, dass sich die Gemeinde langsam Gedanken über einen Nachfolger des Löschfahrzeugs machen sollte, da es immer schwieriger werde, Ersatzteile für das jetzige Fahrzeug zu finden. Er informierte auch darüber, dass die Feuerwehr einen Defibrillator anschaffen will. Die erste 1000-Euro-Spende dafür gab es bereits für den Einsatz der Feuerwehr als Sicherheitswache bei der Energiemesse in Forchheim. Weitere 2000 Euro sind jedoch nötig.

Bürgermeister Stefan Förtsch (CSU) als Dienstherr wies darauf hin, dass die Gemeinde in Zukunft verstärkt darauf achten wolle, ob der Einsatz der Feuerwehren notwendig ist. Damit wolle man den Missbrauch der Notrufnummer unterbinden.

Förtsch gab weiter bekannt, dass die Wehr in Schweinthal heuer als jüngste Wehr im Kreis das 40. Jubiläum mit einem großen Fest und einer Leistungsschau feiern will und man die Kollegen aus Affalterthal gerne als Helfer engagieren würde. löw