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Feuer lodert in Glashütte


Autor: Veronika Schadeck

Tettau, Dienstag, 14. April 2020

Bei der Firma Gerresheimer stand ein Lager in Alexanderhütte in Brand.
Eine dicke Rauchwolke stieg über die Firmengebäude auf. Fotos: Feuerwehr Tettau/Veronika Schadeck (3)


Veronika Schadeck Dicke, schwarze Rauchwolken verdunkeln am frühen Dienstagnachmittag den Himmel über Alexanderhütte. Auch Stunden später ist das Feuer bei Gerresheimer Tettau noch nicht eingedämmt. Die Feuerwehrkameraden kämpfen immer wieder mit auflodernden Flammen. Fassungslose Gesichter der Belegschaft, heraneilende Feuerwehrleute aus dem Markt Tettau sowie aus den umliegenden fränkischen und thüringischen Gemeinden kennzeichnen das Bild ebenso wie anrückende Einsatzfahrzeuge von Polizei, BRK und THW.

"Gott sei Dank, es ist keiner verletzt", sagt Geschäftsleiter Bernd Hörauf. Er ist in diesem Moment wohl nicht der einzige, der das ganze Ausmaß des Brandes noch nicht begreifen kann. Er könne noch nichts weiter sagen, weder über die Brandursache noch über den Schaden, stellt er fest.

600 Angestellte

"Erst Corona - jetzt auch noch das!", meint Bürgermeister Peter Ebertsch. Die Firma Gerresheimer ist in seiner Gemeinde mit 600 Angestellten ein wichtiger Arbeitgeber. "Es ist ein schwerer Schlag für die Mitarbeiter und für die Geschäftsführung!", betont er. Man könne nur hoffen, dass niemand zu Schaden kommt. Großes Lob zollt er den Feuerwehren, die unter Einsatz ihres Lebens stundenlang mit den Flammen kämpfen und versuchen, diese unter Kontrolle zu bringen.

Wie von der Pressestelle der Polizei zu erfahren ist, entdeckte gegen 12.45 Uhr ein Mitarbeiter von Gerresheimer Tettau den Brand in einer Lagerhalle, die sich oberhalb der Produktion und unterhalb des Firmendaches befindet. Sofort hat dieser den Notruf abgesetzt. Die Mitarbeiter sind rechtzeitig evakuiert worden. Der Sachschaden dürfte nach ersten Schätzungen im sechsstelligen Eurobereich liegen. Mittlerweile haben Beamte des Fachkommissariats der Kripo Coburg die Ermittlungen zu der noch am späten Nachmittag unklaren Brandursache aufgenommen.

Er habe die Rauchwolken schon zwischen Neukenroth und Pressig wahrnehmen können, erzählt Kreisbrandrat Joachim Ranzenberger. Seinen Worten nach soll die Lagerhalle voll mit Paletten von Glas und anderen Materialien gestanden haben. Es sei schwierig gewesen, den Brand zu bekämpfen. Es sei befürchtet worden, dass das Dach nicht standhält.

Großeinsatz der Helfer

Rund 250 Feuerwehrleute sind an diesem Tag im Einsatz. Mit insgesamt fünf Drehleitern kämpfen sie von außen gegen das Feuer an. Ranzenberger lobt seine Kameraden für ihren schnellen und professionellen Einsatz. Das zeuge von einer guten Ausbildung und einem guten Miteinander. "Wir können froh sein, solche Feuerwehren zu haben!", unterstreicht er.

Bei ihrer Arbeit bieten die Retter ein ungewohntes Bild: Einsatzkräfte, die Schutzmasken tragen. Dazu zählt auch Zugführer Oliver Ramm vom THW Kronach. Die Aufgabe seiner Organisation sei es, das Gebäude zu begutachten, die Versorgung der Feuerwehr mit Treibstoff sicherzustellen und Schutzmasken zu verteilen, sagt er.

Hohe Alarmierungsstufe

Es sei das erste Mal, dass bei einem Einsatz Schutzmasken verteilt werden. Dies bestätigt Herbert Eisentraudt vom Landratsamt, der ebenfalls vor Ort ist. Er spricht von einer hohen Alarmierungsstufe. Deshalb seien er und sein Kollegen Patrick Witzgall auch zum Brandort geeilt, um die Feuerwehren zu unterstützen.

Das BRK war mit Einsatzleiter Fabian Kristek, 15 weiteren Rettungskräften, zwei Notärzten und drei Rettungswagen vor Ort, um Verletzte schnellstmöglich versorgen zu können. Zum Glück gab es keine (Stand Dienstagnachmittag).