Druckartikel: Fensterkunst statt Türla

Fensterkunst statt Türla


Autor: Bernhard Panzer

Herzogenaurach, Montag, 30. November 2020

Fünf junge Nürnberger Künstler haben 24 Schaufenster in der Innenstadt gestaltet - die Antwort des Stadtmarketings auf die durch Corona erzwungene Absage des Lebendigen Adventskalender.
Eines von 24 Fenstern, die in der Innenstadt ab heute zu besichtigen sind. Gestern war Künstler Julian Vogel am Fenster der Eisdiele am Marktplatz noch am Arbeiten, rechts Judith Jochmann und Simira Tang vom Stadtmarketing.  Fotos: Bernhard Panzer


Bernhard Panzer Da ist Simira Tang vom Amt für Stadtmarketing und Kultur ein echter Wurf gelungen. Sie konnte fünf renommierte Künstler aus der jungen Nürnberger Szene für eine besondere Freiluft-Ausstellung gewinnen, die bis zum 11. Januar dauert. Sie haben sich bereiterklärt, 24 Schaufenster in der Innenstadt künstlerisch zu gestalten. Gewissermaßen als Ersatz für den Lebendigen Adventskalender, der coronabedingt abgesagt werden musste und den viele Bürger sicher schmerzlich vermissen.

Dennoch muss niemand auf die 24 Türchen verzichten, berichtet Stadtmarketingchefin Judith Jochmann. So gibt es ab heute in der Innenstadt einen ganz besonderen Adventskalender, der unabhängig von Maßnahmen zum Infektionsschutz und unkompliziert für alle Spaziergänger zugänglich ist. Ausgesucht wurden Schaufenster verschiedener Geschäfte und auch ungenutzter Immobilien.

Gestaltet wurden die Fenster mit Handlettering, Graffiti, 3D-Kunst, Collagen oder Illustrationen. Mitgemacht haben Hannah Rabenstein, Hombre SUK (Pablo Fontagnier), Julian Vogel, Luisa Stömer und Eva Wünsch. Wie heißt es in der Info: "Wenn sie nicht gerade in Herzogenaurach sind, kann man ihre Kunstwerke in der ganzen Welt betrachten, so etwa in New York, Paris, Hawaii, Uganda, Shanghai oder auch Peru."

Nur ein paar Wochen Zeit blieben nach der Absage des Lebendigen Adventskalenders, um die Ausstellung auf die Beine zu stellen. Das habe deshalb so gut funktioniert, weil weil alle Beteiligten dahinterstanden und genügend Schaufenster zur Verfügung gestellt wurden, freut sich die Organisatorin Simira Tang. "Das zeigt, dass es allen Mitwirkenden ein persönliches Anliegen ist, Kultur auch in schwierigen Zeiten erlebbar zu machen." Und Judith Jochmann motiviert die Bürger dazu, ein bisschen auf Schatzsuche zu gehen und dabei den Blick fürs Wesentliche zu schärfen.