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Fensterbrettla


Autor: Leo Hühnlein

Forchheim, Sonntag, 05. Februar 2017

Die Bauernregeln halfen den Menschen früher, sich in ihrem Leben zu organisieren. Viele dieser meist in Reimform gehaltenen Leitsprüche haben ihren Ursprung...
Weihnachtsbeleuchtung und Faschingswerbung: eine interessante Kombination Foto: Leo Hühnlein


Die Bauernregeln halfen den Menschen früher, sich in ihrem Leben zu organisieren. Viele dieser meist in Reimform gehaltenen Leitsprüche haben ihren Ursprung in der Beobachtung von jährlich wiederkehrenden Naturgesetzen, oder jahreszeitlichen Kreisläufen der Tierwelt, und wurden häufig mit Gedenktagen des kirchlichen Kalenders verknüpft. Für den 2. Februar, dem vierzigsten Tag nach Weihnachten, weiß der Bauernkalender: "An Mariä Lichtmess, der Bauer am Tag ess". Damit war gemeint, dass die Bauernfamilien, mit ihren Mägden und Knechten, ab diesem Tag ihr Abendbrot wieder bei Tageslicht einnehmen konnten - zu einer Zeit, als es noch kein elektrisches Licht gab.
In einigen fränkischen Familien hält sich bis heute zudem der Brauch, dass der Christbaum erst an Mariä Lichtmess entleert und aus dem Haus kommt, so wie es hier ursprünglich verbreitet war. Spätestens also am 2. Februar sind das Weihnachtsfest und dazugehörende Ausschmückungen also endgültig passé. Eine Leitlinie, die sich offensichtlich noch nicht bis Forchheim herumgesprochen hat.
Denn wie unser aktuelles Foto vom Wochenende zeigt, wird das Rathaus noch immer von der weihnachtlichen Silhouette umrahmt, während davor bereits das Faschingsplakat der Närrischen Siedler deren Prunksitzung am kommenden Samstag ankündigt. Helau!