VON Michael Memmel

Forchheim, die Stadt ohne Mitleid? Es scheint wirklich kein Zufall gewesen zu sein, dass der Kirk-Douglas-Film mit diesem Titel vor über 50 Jahren in Forchheim gedreht wurde. Aktueller Beweis: die BR-TV-Serie "Woidboyz on the road". Drei Jungs aus dem Bayerischen Wald - Andi, Basti und Uli - reisen per Anhalter durch Bayern, "getrieben von Zufall und Spontanität". Sie starten in ihrer Heimat Schöllnach und landen nach fünf Tagen (gleich Serienteilen) in Forchheim.
Auf ihrer letzten Etappe, die in Eschenbach beginnt, treffen sie rundum auf hilfsbereite Menschen - einem Münchner, der "Hoast hoast", einem radelnden Grafiker, der unter anderem für die umstrittene Band "Freiwild" arbeitet, und den "süßen" Patrick aus Bieberbach, der die "Woidboyz" von Plech nach Forchheim kutschiert.
Am Paradeplatz angekommen, reißt ihre Glückssträhne. Euphorisch, am Ziel zu sein, probieren sie ihr Glück bei zwei jungen Damen, doch Tanja und Nicole lassen sie eiskalt abblitzen: "Geht mal weiter da vor." Das soll nicht der letzte Korb des Abends gewesen sein, denn an zwei Fenstern ernten sie von Frauen auf die Frage nach einer Übernachtungsmöglichkeit nur Kopfschütteln. Schließlich doch ein Happy End. Nähe der Kaiserpfalz verbrüdern sich die "Woidboyz" mit ein paar Wasserpfeifen-Rauchern. Und da rutscht einem raus: "Das wär' scho' lustig, wenn ich plötzlich mit einem Fernsehteam zu Haus auftauchen würd'." Aus der Nummer kommt er nicht mehr raus - auf einmal hat er Sofagäste für eine Nacht. Stadt ohne Mitleid vielleicht, aber Stadt ohne Herz dann doch nicht. Wer's sehen will: Die Etappe nach Forchheim wird erneut am Freitag, 30. Oktober, um 23.30 Uhr auf Einsplus ausgestrahlt.