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Autor: Michael Memmel

Muggendorf, Mittwoch, 24. Juni 2015

VON Michael Memmel Die Welt, Bonn, Stefan Raab und Muggendorf - eine Zusammenstellung, die keinen Sinn ergibt? Weit gefehlt! Es braucht nur einen Satz, um alles unter einen Hut zu ...


VON Michael Memmel

Die Welt, Bonn, Stefan Raab und Muggendorf - eine Zusammenstellung, die keinen Sinn ergibt? Weit gefehlt! Es braucht nur einen Satz, um alles unter einen Hut zu kriegen. Trommelwirbel. Hier kommt er: In "Die Welt" berichtet ein Journalist jetzt, dass er nach seinem Wegzug aus Bonn nur dank Stefan Raab in seiner Zwangsheimat Muggendorf überlebt hat.
Der Mann heißt Frédéric Schwilden, und der Anlass für seine Abrechnung mit der Fränkischen Schweiz ist die Ankündigung von TV-Tausendsassa Raab, sich Ende des Jahres aus dem Fernsehen zurückzuziehen. Der "Welt"-Schreiber skizziert seine Kindheit als verhasster Außenseiter im Luftkurort.

Als Preuße in Muggendorf

Als Preuße in Franken sei er so unbeliebt gewesen, dass er anderen Kindern zehn Mark geboten habe, damit sie eine Stunde mit ihm verbringen. Er holt zum Rundumschlag aus und trifft den Dorf-Nazi, der ihn durch die Straßen gejagt habe, und den Dorf-Alkoholiker genauso wie seine Eltern, die ihm mit dem Umzug von Bonn nach Muggendorf "größten seelischen Schaden" zufügen wollten, und den besten Fußballer seiner Grundschule, der als Siebenjähriger schon mit zwei Zwillingsschwestern knutschen durfte - gleichzeitig.

Dank "Gift" durchgehalten

Durchgehalten in diesem Umfeld habe er nur dank Stefan Raab und dessen scharfen, "von jungenhaft-freundlichem Gift" durchsetzten Witz. Er sei für ihn ein Seelenverwandter gewesen, der ihm immer auf der Mattscheibe mitgeteilt habe: "Halte durch, irgendwann mag Dich auch jemand!"
Hmmm, eine interessante Sichtweise. Ob das Lisa Loch, Maschendrahtzaun-Frau Regina Zindler und andere Raab-Opfer ähnlich sehen? Und was wohl die Muggendorfer dazu sagen?