Feiern jenseits der Baustelle
Autor: Bernhard Panzer
Herzogenaurach, Montag, 05. November 2018
Der Autoscooter muss in diesem Jahr und vielleicht auch noch länger weichen: Der Hubmann-Parkplatz ist belegt. Dafür wartet die kalte Kerwa in der Innenstadt mit einer Neuerung auf: dem Krämermarkt am Sonntagnachmittag.
Bernhard Panzer Es ist ja im Grunde die echte Kerwa der Stadt, also "eigentlich die Ur-Herzogenauracher Kirchweih", wie es Bürgermeister German Hacker beim Pressgespräch im Rathaus feststellte. Und nicht nur deshalb wolle man die Martinikirchweih auch gebührend begehen. Vom 9. bis zum 12. November steht die Innenstadt wieder im Zeichen dieser Festivität, die sowohl mit traditionellen Schaustellerangeboten als auch mit einem Krämermarkt aufwartet.
Und dennoch ist dieses Jahr manches anders. Vor allem werden schon die Beeinträchtigungen der Großbaustelle Rathaus erstmals zu spüren sein. Denn jetzt schon ist der Hubmann-Parkplatz kein echter Parkplatz mehr, weil ein Großteil des Geländes abgeriegelt ist für Baustellenfahrzeuge. Obwohl der Abriss des Rathauses noch gar nicht begonnen hat, aber vorbereitender Kanalbau macht das erforderlich.
Weil diese Fläche aber belegt ist, hat das auch Auswirkungen auf die Martinikirchweih. Einen Autoscooter wird es heuer nicht geben, dieses Angebot "entfällt ersatzlos", erläuterte Hacker. Man habe schlichtweg nicht den Platz, den das große Fahrgeschäft braucht. Der Marktplatz eignet sich wegen seiner Schräglage nicht, am Kirchenplatz geht's auch nicht, und in der Hauptstraße würde man den Scooter nur dann hinstellen, wenn alle Einzelhändler das auch so wollen. Sagte Hacker mit einem gewissen Schmunzeln, wohl wissend, dass das nicht der Fall sein werde.
Ergo: Den Autoscooter wird es heuer nicht geben, und vermutlich auch nicht in den kommenden Jahren. Jedenfalls nicht solange die Baustelle andauert. Mit dem Fahrgeschäft weicht auch die Pony-Reitbahn. Die war aber auch schon im vergangenen Jahr ausgefallen und für heuer habe man gar keine Bewerbung mehr erhalten, sagte Heike Kraus vom Ordnungsamt der Stadt.
Krämermarkt
Aber es sind nicht nur die Beeinträchtigungen durch Baustellen, die die Martinikirchweih 2018 prägen. Es wird nämlich auch etwas neues eingeführt: ein Krämermarkt im westlichen Bereich der Hauptstraße. Dort, zwischen dem Türmersturm und dem Ansbacher Tor, werden acht Markthändler ihren Platz beziehen und einen kleinen Martinimarkt anbieten.
Freilich ist die Idee nicht ganz neu, doch der erste Versuch eines Marktes vor einigen Jahren habe nicht so funktioniert wie gewünscht. Vier Tage seien für manche Marktbeschicker schlicht zu lang. Deshalb bietet man den Krämermarkt nun ausschließlich am Sonntag an. Die bisherigen Nachfragen deuten laut Kraus schon durchaus auf einen guten Start hin. Und man hofft, dass sich in den folgenden Jahren noch weitere Markthändler anschließen werden.
In diesem Jahr gibt es zum Beispiel bereits Holzobjekte und Gewürze, Kleidung und Wolle, Honig und Obst. Außerdem stellt Bäckermeister Polster am Sonntag einen Verkaufswagen mit Kirchweih-Gebäck auf. Alle anderen Stände stehen, wie auch die Schausteller, weiterhin an allen vier Tagen.