Ob er sich je wieder in seinem Leben auf dem Kronacher Freischießen mit dem Riesenrad in luftige Höhen schwingt und ob er irgendwann noch einmal von "weißen Wolken und einer unglücklichen Liebe" singt...
Ob er sich je wieder in seinem Leben auf dem Kronacher Freischießen mit dem Riesenrad in luftige Höhen schwingt und ob er irgendwann noch einmal von "weißen Wolken und einer unglücklichen Liebe" singt, das steht in den Sternen. Ferdinand Bozdech wurde jetzt 102 Jahre alt. Er lebt schon seit einigen Jahren im ASB-Seniorenheim in Marktrodach; und auch er leidet derzeit unter dem Trennungsschmerz von seinem Sohn Rudolf.
"Wir waren alle todtraurig", schildert dieser die Situation und beschreibt seinen Besuch mit seiner Lebensgefährtin Gaby bei seinem Vater. Durch ein Besucherfenster konnte er ihn sehen, konnte wenigstens ein paar Worte mit ihm wechseln. Tränen habe es auf beiden Seiten gegeben, und der Kloß im Hals scheint immer noch da zu sein. "Wir hatten doch alles so schön geplant, wollten ihn besuchen, mit ihm spazieren gehen und dann mit der ganzen Verwandtschaft und unserem Freundeskreis in einem Gasthaus feiern. Aber daraus ist ja jetzt nichts geworden. Wir haben ihm halt nur ein Stück Torte und ein paar Süßigkeiten mitgebracht, weil er die so gerne mag."
Mittlerweile steht Rudolf Bozdech einmal pro Woche am Besucherfenster, um seinen Vater zu sehen, der ihn immer freudig begrüßt. Beide vermissen ihre gemeinsamen Spaziergänge und den Kontakt. "Ich hoffe, dass bald wieder alles so wird wie vorher, damit ich ihn besuchen und ihn mal drücken kann. Und damit wir wieder zusammen raus können in die Natur."