Faszination Jagdhund
Autor: Karl-Heinz Hofmann
Mitwitz, Freitag, 29. Sept. 2017
Nach mehr als 20 Jahren als Hundeobmann hat Michael Nawrath sein Amt und die Leitung des Hundekurses an Carolin Schug übergeben.
Karl-Heinz Hofmann
Die erste Prüfung nach dem ersten von Carolin Schug geleiteten Jagdhundekurs bot Gelegenheit, sich über die Aufgaben zu informieren. Der Hundekurs des Jagdschutz- und Jägerverbandes Kronach lief seit 3. Mai. Seither liefen jeden Monat mehrere Übungen ab. Den Abschluss bildete nun die sogenannte Brauchbarkeitsprüfung, die sich über mehrere Stunden zog. Verbandsrichter war Hundeausbilder Adolf Beyer.
Carolin Schug kommt aus Schwürbitz. Sie kam 2002 über ihren damaligen Freund, der Jäger war, zur Jagd. Vom Können seines ausgebildeten Jagdhundes, einem Deutschen Jagdterrier, zeigte sie sich beeindruckt und fasziniert: "Als er mir vorführte, wie der Terrier eine ,Schleppe' ausarbeitet, war ich buchstäblich hingerissen und begeistert", erinnert sie sich. "Dass ein Hund eine Spur riechen und verfolgen kann, die nicht einmal sichtbar ist, hat mich erstaunt." Sie war so motiviert, erzählt sie weiter, dass sie 2007 in Tambach die Jagdschule besuchte und nach erfolgreicher Prüfung den Jagdschein erhielt. Seit nunmehr zehn Jahren ist sie passionierte Jägerin. Seit 2008 hat sie sich auch den Jagdhunden zugewandt. Zwei Jahre lang war sie mit einer "Australian Shepherd"-Hündin in einer Rettungshundestaffel, in der sie schon vorher ohne eigenen Hund engagiert war. Ab 2011 besuchte die heutige Leiterin von Hundekursen ihre ersten Ausbildungen und Seminare für Hundeerziehung und Ausbildung mit Hunden. Seit 2014 ist die Bretone "Juna de la Mare Bourcy", die sie direkt aus der Normandie erwarb, ihre ständige Begleiterin.
Brauchbarkeitsprüfung
Mit Juna absolvierte die passionierte Jägerin im Jahre 2015 die Prüfung zur Brauchbarkeit in Mitwitz. "Die Prüfung, die vom Hundeobmann des Jägerverbandes im Kreis Kronach, Michael Nawrath, abgenommen wurde, haben wir bestanden und ich war von der guten Organisation sehr angetan. Kurz danach wurde bekannt, dass Michael Nawrath, der bis dahin als Hundeobmann aktiv war, sein Amt nach 20 Jahren niederlegen wollte.Nachdem ich schon mehrere Hunde ausgebildet und auf Prüfungen geführt habe und auch andere dabei unterstützt habe, musste ich die Chance nutzen und Kontakt zum Bayerischen Jagdschutz- und Jägerverband Kronach aufnehmen und mich für das Amt bewerben." Sie sagt aber: "Hundeausbildung ist kein Spaziergang. Es ist hart, anstrengend und zeitaufwendig. Daher ist es für mich die größte Freude nach einer gelungenen Prüfung, die Erleichterung und Freude der Prüflinge zu spüren, deren Mühe sich gelohnt hat. Ich habe großen Spaß daran, wenn jemand mit seinem Hund Erfolg hat. Es gibt immer weniger Hundeführer. Ich möchte daher Mut machen und Unterstützung geben, einen Hund erfolgreich auszubilden, damit er im Alltag und auf der Jagd Freude macht." Übrigens gibt es auch für Nichtjäger die Möglichkeit, ihre Hunde in einem Kurs für Begleithunde ausbilden zu lassen und zu einer anerkannten Begleithundeprüfung zu führen.
"Arbeit nach dem Schuss"
"Ein gut ausgebildeter Hund macht große Freude!", sagt Carolin Schug mit strahlenden Augen. Sie informiert, dass sich die Jagdhunde-Prüfung auf die Arbeit "nach dem Schuss" konzentriert. Das heißt also, das Wild zu finden und zu bringen oder je nach Größe den Jäger zum Wild hinzuführen, im Feld, im Wald oder im Wasser, das ist die Aufgabe des Jagdhundes.
Der Jagdhundekurs gliedert sich in zwei Teile, die Dressur und die jagdliche Ausbildung. Der erste Teil endet mit der Prüfung für Begleithunde und steht allen Hunderassen, auch nicht jagdlich geführten, offen.
Die jagdliche Ausbildung endet mit der Brauchbarkeitsprüfung für Jagdhunde nach dem Regular des Landesjagdverbands Bayern.
Zur Brauchbarkeitsprüfung sind alle Jagdhunde zugelassen, sofern sie im Zuchtbuch eines dem Jagdgebrauchshundeverband (JGHV) angeschlossenen Zuchtvereins eingetragen sind. An der Prüfung in Mitwitz nahmen fünf Jagdhundeführer teil.