Fast wie die Villa Kunterbunt
Autor: Günther Geiling
Ebelsbach, Mittwoch, 17. Juli 2019
Kinder und Eltern bemalten die Ebelsbacher Schule. Als Vorbild für die Motive diente der Spanier Joan Miro.
Am vergangenen schulfreien Samstag strömten Kinder und Eltern in Ebelsbach zu einer besonderen Aktion an die Schule. Was steckte wohl hinter dieser kleinen Demonstration? Die Mädchen und Jungen rückten dem grauen Beton mit viel Farbe zu Leibe, brachten die Wände zum Sprechen und wollten damit das triste Mauerwerk etwas freundlicher gestalten. Ihre Kunstwerke lachen ihnen nun schon am frühen Morgen beim Gang zur Schule entgegen. Man denkt beim Betrachten fast an die berühmte Villa Kunterbunt.
An der Grundschule in Ebelsbach waren bisher der Aufgang und die Umgebung der Tischtennisplatte von einem tristen Grau umgeben. Kinder und Lehrkräfte überlegten deswegen schon seit längerem, die Wände zu bemalen. Kein Geringerer als der Maler Joan Miro diente dabei den Kindern als Vorbild.
Einfacher Form begeistert
Er war der Sohn eines Goldschmiedes in Spanien und bekam schon in jungen Jahren Zeichenunterricht. Er wurde dann ein berühmter Künstler, dessen Werke wegen der Farbenfreude und der einfachen Form gerade Kinder besonders begeistern.
Erwachsene überlegen beim ersten Blick vielleicht: "Hm, was könnte das denn sein?" Der Künstler Joan Miro malte die Dinge nämlich nicht unbedingt so, wie sie sind, sondern prägte einen eigenen Stil.
Damit beschäftigten sich die Kinder auch im Unterricht. Der Künstler schuf Bildserien "Constellations" mit Linien, Flecken und Farbflächen und beschränkte sich auf die Farben Schwarz, Grün, Gelb, Blau und Rot. Manche Dinge wie der Stern, die rote oder gelbe Sonne und verschiedene Männchen sind dabei immer wieder zu entdecken.
Schönste Motive ausgewählt
Das alles kam den Kindern für die Malaktion entgegen, und sie gestalteten in der Schule wunderbare Entwürfe und Umrisse. Dann folgte die Auswahl der interessantesten Arbeiten, ein Konzept für die Wände entstand. Diese hatten inzwischen schon Mitarbeiter des Bauhofs mit Unterstützung von Elternbeirat und Hausmeister vorgestrichen. Lehrer übertrugen dann die Umrisse.
Alles war gespannt auf den Maltag, an dem die Kinder mit Marmeladengläsern als Farbbehältern, Malkitteln und Pinseln anrückten. Auf Tischen standen die Farben bereit, die die Firmen Hofmann aus Dippach und Sidon aus Haßfurt gesponsert hatten. Mit großer Begeisterung gingen Schüler und Eltern an die Arbeit, von der grauen Wand war immer weniger zu sehen. Am Schluss waren dann noch einige Konturenmaler am Werk, um die Figuren noch deutlicher in den Vordergrund zu rücken.