Druckartikel: Fast 40 Prozent mehr Menschen ohne Arbeit als im Vorjahr

Fast 40 Prozent mehr Menschen ohne Arbeit als im Vorjahr


Autor: Redaktion

Lichtenfels, Mittwoch, 03. Juni 2020

Die Arbeitslosenzahl erhöhte sich auch im Mai infolge der wirtschaftlichen Folgen von Covid-19, jedoch wesentlich moderater als im April. In jenem Monat fiel der Anstieg um das 4,5-fache höher aus. En...


Die Arbeitslosenzahl erhöhte sich auch im Mai infolge der wirtschaftlichen Folgen von Covid-19, jedoch wesentlich moderater als im April. In jenem Monat fiel der Anstieg um das 4,5-fache höher aus. Ende Mai waren im Landkreis Lichtenfels 1692 Personen arbeitslos registriert, 46 (+2,8 Prozent) mehr als im April. Im Vergleich zu 2019 sind 477 Frauen und Männer bzw. 39,3 Prozent mehr von Arbeitslosigkeit betroffen.

Es verloren 10,4 Prozent weniger Menschen ihre Beschäftigung als im letzten Jahr. Gleichzeitig fanden 13,4 Prozent weniger einen neuen Arbeitsplatz. Die Arbeitslosenquote stieg im Mai um 0,1 Prozentpunkte auf 4,3 Prozent (Vorjahr 3,1 Prozent). Krisentypisch ist aufgrund der Sozialauswahl bei Kündigungen der überproportionale Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit. Mit 183 betroffenen sind es aktuell 48,8 Prozent mehr als vor einem Jahr. Auch die Zahl der arbeitslosen Ausländer kletterte verglichen mit dem Vorjahreswert progressiv um 53,7 Prozent auf 249.

Beim Arbeitgeberservice gingen aus dem Landkreis Lichtenfels 142 sozialversicherungspflichtige Stellenangebote ein. Das sind 14,5 Prozent (-24) weniger als im Vorjahr. Verglichen mit April zog der Stellenmarkt jedoch mit einem Plus von 59,6 Prozent mehr Neumeldungen wieder an. Im Bestand sind gegenwärtig 874 Jobangebote, 101 (-10,4 Prozent) weniger als 2019. Den größten Rückgang an Offerten gibt es in der Produktion (-34,5 Prozent). Im Gesundheitswesen ist die Summe der Stellenangebote hingegen um 28,7 Prozent gestiegen.

Zum Arbeitsagenturbezirk: Die wirtschaftlichen Folgen der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus wirkten sich dominierend auf die Lage am Arbeitsmarkt aus. Dennoch setzte in den vergangenen Wochen mit Verzögerung und in abgemilderter Form der Frühjahrsaufschwung im Bezirk der Agentur für Arbeit Bamberg - Coburg ein. In Verbindung mit der Kurzarbeit wurde dadurch der Anstieg der Arbeitslosigkeit abgebremst. Die Zahl der Arbeitslosen erhöhte sich im Mai um 591 Personen (+4,7 Prozent) auf 13 068 Menschen. Im April fiel der Anstieg 2,5 Mal so hoch aus (+1471 Personen). Die Zahl der Arbeitslosen ist im Vergleich zum Vorjahr um 35,7 Prozent bzw. 3438 Frauen und Männer angestiegen. Im Mai wurde 1459 Menschen gekündigt. Das waren 26,5 Prozent (+306) mehr als in 2019. Es fanden 937 arbeitslose Menschen einen neuen Arbeitsplatz, 23,2 Prozent weniger (-283) als im Vorjahr. Auffällig ist der überproportionale Anstieg der Arbeitslosigkeit von unter 25-Jährigen. red