Die Bauern und ihr Image. Viele Bürger, auch in ländlichen Gegenden haben nicht mehr den Bezug zur Landwirtschaft. Teilweise ist der Ruf auch nicht der beste. Das soll sich nun ändern. Nicht zuletzt deshalb stand bei der Kreisversammlung des Bayerischen Bayernverbandes (BBV) Kronach am Donnerstagabend im voll besetzten Saal des Landgasthofs Detsch das Thema: "Die Entfremdung der Gesellschaft von der Landwirtschaft - wie begegnen unseren Bauern der Situation" auf dem Programm.
"Viele haben keinen Bezug mehr"
Die Geschäftsführerin des Vereins "Unsere Bayerischen Bauern e.V.", Eva-Maria Haas, meint, mit Aktionen, Werbemaßnahmen im Cross-Media-Bereich und der Website des im Frühjahr 2016 gegründeten Vereins, der Entfremdung der Gesellschaft von der Landwirtschaft entgegenwirken zu können. Viele Menschen in der Bevölkerung hätten keinen Bezug mehr zur Landwirtschaft. Die Verbraucher haben immer und überall das, was sie zum Essen brauchen. "Die Wertschätzung gegenüber der Landwirtschaft ist weg!" Ihr Verein wolle die Leute emotional berühren, wolle Nähe schaffen, zwischen Verbrauchern, Mitgliedern, Landwirten und Vertretern aus Medien und Politik. Auf der Homepage würden nicht nur landwirtschaftliche Produkte, sondern auch die bayerischen Regionen, verschiedenen Berufe der Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei vorgestellt.
"Sie sind die besten Botschafter"
Auch stellen sich bäuerliche Betriebe vor, wie beispielsweise der von Klaus Siegelin aus Tiefenklein. Trotz aller Werbemaßnahmen in den verschiedenen Medien ist Haas jedoch überzeugt: "Sie sind vor Ort die besten Botschafter!" Sie hält es für sinnvoll, wenn Landwirte ihr Hoftore öffnen und Einblicke in ihren beruflichen Alltag gewähren. Denn wer dem Apfelbauern bei der Ernte, dem Getreidebauern bei der Inspektion seiner Felder, der Milchbäuerin bei der Arbeit im Stall oder dem Weinbauern bei der Rebenpflege über die Schulter blickt, identifiziert sich anders mit ihm und seinen Erzeugnis. "Ihr müsst die Menschen emotional berühren!" Zum Projekt "Rebhuhn" nahm der Geschäftsführer der Ökologischen Bildungsstätte Oberfranken, André Maslo, Stellung. Er freue sich, auf ein breites Bündnis aus Trägerschaft, Behörden, Naturschützern, Landwirten, Jägern und Wissenschaftlern bauen zu können. Ziel sei es, für das Rebhuhn eine Überlebenschance zu schaffen.
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