E.T. braucht viel Verständnis
Autor:
Kronach, Freitag, 03. Juli 2020
Für den circa dreijährigen und sehr scheuen Siam-Kater sucht das Tierheim Menschen mit viel Katzenerfahrung.
Abgemagert, verstört, mit ganz schlechtem Fell und sehr ungepflegt - so tauchte dieser arme Siam-Kater ungefähr Anfang Mai in Burgstall bei Mitwitz auf. Niemand konnte sagen, woher er kam, nie hat ein möglicher Besitzer nach ihm gefragt. Auffällig ist, dass er keinen Schwanz hat (wahrscheinlich angeboren). Auch die Zeichnung im Gesicht mit den dunklen Partien um die Augen ist ungewöhnlich.
Da der Findling schon rein äußerlich derart aus der Reihe der anderen Katzen im Tierheim heraussticht, gab man ihm dort den Namen "E.T.", der "Außerirdische".
Inzwischen ist er von der Quarantänestation ins Katzenzimmer umgezogen und harrt dort der Dinge, die da kommen werden. Nur - bis jetzt hat sich noch nicht viel getan. E.T. sitzt tagein, tagaus in einer Höhle oder auf dem obersten Liegebrettchen und versteckt sich vor der Welt. Auf diese Weise hat er kaum eine Chance, ein Herz für sich zu erobern. Da er aber gleichzeitig im Tierheim sehr unglücklich ist, startet man nun auf diese Weise einen Hilferuf für den armen Kerl.
Tatsächlich sucht das Tierheim für E.T. ganz besondere Menschen, die viel Katzenerfahrung mitbringen. Denn E.T. ist immer noch sehr verstört und will mit Menschen eigentlich nichts zu tun haben. Falls er überhaupt jemals mal einen Besitzer hatte, so liegt dies vermutlich schon sehr lange zurück. Ganz sicher hat er sich monate- oder sogar jahrelang allein auf der Straße durchschlagen müssen. Er hat dabei wohl gelernt, dass es sicherer ist, einen großen Abstand zu Menschen zu halten, und hat nur wenig Vertrauen in uns Zweibeiner.
Im Moment arbeitet das Team daran, ihn ganz langsam an Berührungen zu gewöhnen. Von seinen vertrauten Bezugspersonen lässt er sich auch schon vorsichtig am Rücken streicheln. Innigere Zärtlichkeiten oder gar Hochheben sind allerdings noch nicht drin. Da sucht der kleine Angsthase dann sofort das Weite.
E.T. braucht Menschen, die erst einmal absolut gar nichts von ihm erwarten. Menschen, die ihn einfach Katze sein lassen, die ihn in Ruhe lassen, die ihn nicht bedrängen oder nach ihm greifen wollen. Die einfach nur leise und liebevoll mit ihm sprechen, ihm Futter und Leckerlis anbieten und nach etwas Eingewöhnungszeit ganz langsam erste Streichelversuche starten - aber nur ganz vorsichtig und ruhig und ohne mit der Tür ins Haus zu fallen. Er braucht ein sehr ruhiges Umfeld mit täglich gleichen Ritualen, in denen er sich sicher fühlen kann.
Wer dem armen Kerl eine Chance geben will, meldet sich bitte beim Tierschutzverein Kronach,Tel. 09261/20111. red