Esperanto-Gruppe unterstützt "1000 Herzen für Kronach"
Autor: Heike Schülein
Kronach, Samstag, 13. Februar 2016
Seit mittlerweile 13 Jahren gibt es die Benefizaktion "1000 Herzen für Kronach". Was als einmaliges Projekt zum Jubiläumsjahr "1000 Jahre Stadt Kronach" ged...
Seit mittlerweile 13 Jahren gibt es die Benefizaktion "1000 Herzen für Kronach". Was als einmaliges Projekt zum Jubiläumsjahr "1000 Jahre Stadt Kronach" gedacht war, wurde aufgrund der Notwendigkeit und der großen Hilfsbereitschaft seitens der Bevölkerung fortgeführt. Den bedürftigen Menschen gibt man keine Riesenbeträge, sondern im Durchschnitt 100 Euro oder auch mal 150 Euro, damit sie besser über die Runden kommen.
87 Anträge im Dezember
Allein im Dezember haben laut Gerhard Burkert-Mazur 87 Anträge von Einzelpersonen vorgelegen. Fast 10 000 Euro seien ausbezahlt worden. Da kam natürlich die 2000-Euro-Spende der Esperanto-Gruppe wie gerufen."Wir freuen uns sehr, dass unsere Spende eine sinnvolle Verwendung findet", freute sich der Leiter des Kronacher Esperanto-Arbeitskreises, Armin Grötzner. Es gebe im Landkreis arme Leute, die auf Unterstützung angewiesen seien. Obwohl man nur ein kleiner Verein sei, habe sich im Laufe der Jahre doch eine stattliche Summe angesammelt, die die vielen Gäste bei den einzelnen Veranstaltungen in Kronach gespendet hätten.
Stolz zeigte sich Grötzner auf die vielen internationalen Begegnungen seit Bestehen des Arbeitskreises, mit denen man viele Gäste aus den unterschiedlichsten Herkunftsländern nach Kronach gelockt habe. Man werde sich auch weiterhin um einen Kulturaustausch bemühen, obwohl mittlerweile der Arbeitskreis klein geworden sei.
Die Existenz von Esperanto-Freunden in Kronach lässt sich bis 1913 nachweisen. 2013 trafen sich die Kronacher zum Stadtjubiläums mit Vertretern aus anderen bayerischen Esperanto-Gruppen zu einer Tagung unter dem Thema "Völkerverständigung - praktisch". Hinter der Gründung der Gruppe stand die Idee, mithilfe einer verhältnismäßig schnell zu erlernenden und kein Volk benachteiligenden Sprache den Frieden zu erhalten und zu fördern.
Durch vielerlei Aktivitäten versuchte die Gruppe immer wieder, einen für alle Bürger gangbaren Weg zur sprachlichen Verständigung und Begegnung im vielsprachigen Europa aufzuzeigen. Heute befasst sich die Gruppe insbesondere mit der Pflege der eigenen Sprach- und Sprechfertigkeit mit eigenen Texten und anspruchsvollen Übersetzungen.
Beeindruckt vom Engagement der rührigen Esperanto-Freunde zeigten sich dann auch Herta und Gerhard Burkert-Mazur, Spendenverwalter Heinz Hausmann, Manfred Raum sowie die Vorsitzende des Trägervereins VHS Kreis Kronach, Zweite Bürgermeisterin Angela Hofmann. "Wir können den bedürftigen Menschen nur dann helfen, wenn auch unserer Aktion immer wieder geholfen wird", bekundete Gerhard Burkert-Mazur. Hilfsbedürftige gebe es im gesamten Landkreis.
Dies bestätigte auch Heinz Hausmann. "Die Armen werden immer mehr. Manche haben gerade einmal fünf Euro am Tag zum Leben", bedauerte er.
Laut Manfred Raum werde sowohl der Esperanto-Arbeitskreis als auch "1000 Herzen für Kronach" von Werten getragen. Er hoffte, dass diese so segensreiche Benefiz-Aktion, die sich inzwischen als Marke eingebürgert habe, noch über viele Jahre Bestand habe. hs